Tausende Stare zeigen sich jeden Abend am Himmel über Höchstädt.
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Tausende Stare: Naturspektakel im schwäbischen Höchstädt

Tausende Stare: Naturspektakel im schwäbischen Höchstädt

Stare ziehen zurzeit vom Mittelmeer wieder zu uns in den Norden. In Höchstädt im Landkreis Dillingen sind gerade Tausende der Vögel in großen Schwärmen am Abendhimmel zu sehen. Sie verbringen die Nacht in einem Wohngebiet – aber das hat seinen Grund.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Der Garten von Barbara Pfeuffer am Stadtrand von Höchstädt: Zusammen mit ihren beiden Enkeltöchtern Katharina und Hanna legt sich Pfeuffer in einer Dachgaube auf die Lauer. Kurz nach Sonnenuntergang sammeln sich die ersten Stare in den Baumwipfeln. Enkelin Hanna kennt das Schauspiel schon: "Dahinten sitzen schon welche, ich glaube das sind die, die immer schon auf die anderen warten, und die geben dann das Kommando: Jetzt kommen! Und dann fliegen die auch als Erstes in den Bambus!"

Bambus als perfektes Versteck

Denn tatsächlich wachsen im Garten von Barbara Pfeuffer zwei kleine Bambus-Wäldchen. "Den Bambus gibt es hier schon seit 30 Jahren und weil der Boden so sumpfig ist, gedeiht der hier prächtig", sagt Pfeuffer. Gut zehn Meter ist der Bambus hoch, undurchdringlich und zu jeder Jahreszeit voller Blätter. Und das ist wohl auch das Geheimnis, warum sich die Stare jetzt schon den dritten Frühling in Folge über mehrere Wochen hinweg jeden Abend hier sammeln.

Bambus oder Schilf – Hauptsache gut versteckt

"Denen scheint es zu gefallen!", sagt der Höchstädter Vogelexperte Daniel Schmäing. "Es ist gut geschützt. Wenn man davor steht, sieht man ja auch nichts." Und dass das Versteck in der Stadt ist, würden die Vögel in Kauf nehmen, "wenn sie nicht zu oft gestört werden". Oft würden die Stare auch im Schilf übernachten, das ähnlich dicht wie der Bambus ist. Schmäing will sich die Stare heute anschauen und wird mit Einbruch der Dunkelheit schließlich belohnt.

In Schwärmen geschützt vor Greifvögeln

Tausende Stare kreisen in mehreren Schwärmen minutenlang über dem Garten, wechseln in Sekunden die Richtung und stürzen dann, wie auf ein geheimes Kommando, gleichzeitig in den dichten Bambus – ihr Nachtquartier.

Stare sind oft in Schwärmen unterwegs, als Schutz von Feinden, wie dem Sperber. Einige einzelne Vögel überwintern in Mitteleuropa, die meisten kehren aber jetzt im März aus dem Süden wieder zurück nach Bayern – und ein paar Tausend davon landen im Garten von Barbara Pfeuffer.

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