Soll die U-Bahnlinie U6 vom Garchinger Forschungsgelände bis in den Landkreis Freising hinein verlängert werden? Wenn ja, wer bezahlt was? Zuletzt war die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) heftig kritisiert worden, weil sie mitgeteilt hatte, dass die Überlegungen nicht weiterverfolgt werden. Nun gibt sie den "Schwarzen Peter" an den Bund weiter.
Kosten-Nutzen-Rechnung geht nicht auf
Eine U-Bahn-Verlängerung zu den S-Bahn-Halten Eching, Hallbergmoos oder Neufahrn wird seit vielen Jahren diskutiert. Die Befürworter erhoffen sich dadurch etwa eine bessere Verknüpfung der Universitätseinrichtungen in Freising und Garching, die Anbindung der Allianz-Arena von Norden her und eine direktere Verbindung des Landkreises Freising in den Münchner Norden. Eine Kosten-Nutzen-Untersuchung für so eine nicht einmal zehn Kilometer lange Strecke kam aber zu dem Ergebnis, dass die Verlängerung der U6 nicht wirtschaftlich wäre.
Ministerin Schreyer: Spielregeln des Bundes
Damit gäbe es nach den aktuellen Richtlinien auch keine finanzielle Förderung vom Bund. Ohne diese wäre die Investition im dreistelligen Millionen-Bereich für Landkreise und Kommunen nicht zu stemmen, betont Ministerin Kerstin Schreyer. Wörtlich sagte die CSU-Politikern: "Der Bund setzt hier die Spielregeln, nicht die Bayerische Staatsregierung."
Sie verweist Kritiker an das Bundesverkehrsministerium, das Wolfgang Wissing (FDP) kürzlich übernommen hat. Bereits zur Amtszeit von Andreas Scheuer (CSU) wurden die Förderkriterien immer wieder kritisiert – etwa weil CO2-Einsparungen bei der Nutzen-Kosten-Rechnung keine Rolle spielen.
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