Zwei Flugzeuge von TUIFly und Eurowings auf dem Allgäu Airport
Bildrechte: BR / Ramona Dinauer

Die übernommenen Flüge gehörten zu den Bestandskunden TUIFly und Eurowings des Allgäu Airports.

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Streik: Flughafen Memmingen übernimmt Flüge von Stuttgart

Noch bis Freitagmittag werden Luftsicherheitskräfte an mehreren deutschen Flughäfen streiken. Mehr als 800 Passagiere mussten deshalb aus dem Allgäu starten. In München wird am Freitag die Personenkontrolle bestreikt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Der Streik der Luftsicherheitskräfte wirkt sich auch auf Bayern aus. Da am Stuttgarter Flughafen heute die Mitarbeiter der Fluggastkontrolle streiken, hat sich der Allgäu Airport bei Memmingen als Ausweichflughafen angeboten. Vier Flüge sind am Donnerstag von Memmingen gestartet, die für Stuttgart geplant waren. Der Streik soll am gesamten Donnerstag und am Freitag bis 12 Uhr stattfinden. An fünf Flughäfen wird es keine oder kaum Abflüge geben.

Am Freitag soll das Luftsicherheitspersonal dann in Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig sowie erneut in Karlsruhe/Baden-Baden die Arbeit niederlegen. Zudem rief Verdi am Flughafen München die Beschäftigten in der Personal- und Warenkontrolle sowie der Frachtkontrolle von Donnerstag 4 Uhr bis Freitag 6 Uhr zum Ausstand auf. Das trifft vor allem den Bereich Fracht.

Mehr als 800 Passagiere aus Stuttgart

Die vier Flüge, die der Flughafen Memmingen am Donnerstag übernommen hat, waren kein Zufall. Die Flüge gehörten zu den Bestandskunden TUIFly und Eurowings des Allgäu Airports. So sind am Donnerstag etwa 800 Passagiere zusätzlich vom Allgäu Airport abgeflogen. Im Tagesbetrieb hätte man die Flüge noch unterbringen können, sagt der stellvertretende Geschäftsführer des Allgäu Airport, Marcel Schütz. Bevor Flüge übernommen werden, müsse man diese jedoch auf ihre Notwendigkeit prüfen. "Heute zum Beispiel sind viele Kreuzfahrtpassagiere in den Flugzeugen. Da ist es sinnvoll und notwendig, rechtzeitig abzufliegen", so Schütz. Einige der Passagiere wurden von den Reiseveranstaltern per Bustransfer von Stuttgart nach Memmingen gebracht.

Personell konnte der Allgäu Airport die zusätzlichen Flüge durch Mitarbeiter stemmen, die spontan eingesprungen sind. Darunter sind neben Mitarbeitern, die heute nicht im Dienst gewesen wären, auch einige Auszubildende, bei denen sich Schütz für die Spontanität bedankte.

Luftsicherheitskräfte in Bayern streiken nicht

Der stellvertretende Geschäftsführer des Allgäu Airport, Marcel Schütz, nennt einen der Gründe, warum die Situation an bayerischen Flughäfen dieser Tage für Passagiere besser ist. "Die Sicherheit in Bayern ist eine Aufgabe, die von Unternehmen im öffentlichen Dienst durchgeführt wird. In anderen Bundesländern werden diese Aufgaben oftmals von privaten Anbietern übernommen", sagt Schütz. Dies wirke sich positiv auf die Kosten von Flughäfen in Bayern aus. Deshalb sei auch die Sicherheitsgebühr in Bayern günstiger als im Rest Deutschlands, so Schütz. Ein Sprecher des Flughafens München erläuterte dazu gegenüber BR24, dass es an beiden Tagen gut möglich sein werde, von Bayern aus loszufliegen, denn dort werden nur die Mitarbeiterkontrollen bestreikt und nicht die Luftsicherheitskontrolle.

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