Zu sehen ist eine lange Stau-Kolonne an der Autobahn-Abfahrt Garmisch-Partenkirchen.
Bildrechte: stock.adobe.com/SusaZoom

Immer wieder sind Straßen in und um bayerische Gemeinden wie Garmisch-Partenkirchen von massiven Staus geplagt.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Stau im bayerischen Oberland: Welche Lösungen gibt es?

Immer wieder ist das bayerische Oberland geplagt von kilometerlangen Staus, die auch kleine Nebenstraßen verstopfen. Nun haben Vertreter aus Bayern und Tirol über mögliche Lösungen diskutiert. Darunter auch: Fahrverbote auf kleineren Seitenstraßen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

An den letzten Wochenenden kam es im bayerischen Oberland regelmäßig zu Verkehrschaos. Die Anwohner waren genervt, Urlauber standen stundenlang im Stau und sogar kleinste Straßen waren blockiert. Eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen dabei Navigationsgeräte und Handyroutenapps: Sie sollen eigentlich dabei helfen, Staus zu umfahren, doch das Beispiel im Oberland zeigt, dass dadurch oft sogar ein noch größeres Verkehrschaos entsteht. Die Echtzeit-Stauumfahrung errechnet mithilfe von Handydaten alternative Routen - jedoch nicht immer auf Straßen, die dafür gedacht sind. So sind nicht nur die Hauptstraßen, sondern auch kleine Nebenstraßen überlastet und in Orten wie Mittenwald oder Garmisch-Partenkirchen steht auch der Innerortsverkehr still.

Verkehrsregelung: In Deutschland rechtlich nicht einfach

Um Lösungen für das Stauchaos zu finden, haben sich nun Vertreter von Politik, Behörden und Polizei aus dem Oberland und Tirol getroffen. Denn der aktuelle Zustand sei nicht tragbar, sagte Anton Speer, Landrat im Landkreis Garmisch-Patenkirchen. Bei dem Treffen sei klar geworden, dass eine Lösung nur auf überregionaler Ebene gefunden werden könne, heißt es in einer Pressemitteilung des Landkreises.

Jedoch sei es rechtlich gar nicht so einfach, den Verkehr präventiv zu leiten und an bestimmten Stellen zu unterbinden. Die deutsche Rechtsprechung unterscheide sich in der Hinsicht erheblich von der österreichischen. Daher soll jetzt in Kooperation mit der Polizei und der Regierung von Oberbayern geklärt werden, welche rechtliche Handhabe der Landkreis und die Kommunen haben, um den Verkehr auf deutscher Seite zu kanalisieren.

Fahrverbote auf einzelnen Straßen: Bald auch in Deutschland?

Mögliche Einfahrtverbote in Seitenstraßen könnten eine Lösung für die bayerischen Gemeinden sein. Solche Fahrverbote gibt es auf Tiroler Seite bereits seit 2023: Wer nur durchreist, muss auf der Autobahn oder der Bundesstraße bleiben. Die Fahrverbote gelten zunächst an Wochenenden und Feiertagen.

Die Fahrverbote sind aber nur eine von mehreren möglichen Maßnahmen: Zeitnah soll es außerdem einen Verkehrskongress geben, zu dem Vertreter von Bund, Freistaat und Land Tirol geladen werden, um die Probleme anzugehen. Angedacht ist auch ein grenzüberschreitendes Euregio-Projekt zur Ermittlung der Verkehrsflüsse und daraus resultierenden Schlüssen, die überregional gezogen werden können.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!