Prozess gegen Waffenhandler OEZ

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Starke Zweifel an Glaubwürdigkeit von OEZ-Belastungszeugen

Im Prozess gegen den mutmaßlichen Waffenverkäufer des OEZ-Attentats hat die Staatsanwaltschaft erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit mehrerer Zeugen. Es geht um die Frage, ob der Waffenhändler Philipp K. in die Attentatspläne eingeweiht war.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Staatsanwaltschaft zweifelt an der Glaubwürdigkeit mehrere Zeugen im Prozess um das OEZ-Attentat. So hatte etwa eine Zeugin davon berichtet, ihre Schwägerin, die ebenfalls im betreffenden Waffen-Forum im Darknet aktiv war, habe ebenso wie Philipp K. von der Tat gewusst und sogar Tipps gegeben. Auch die Eltern dieser Zeugin bestätigten die Aussagen vor Gericht.

Erkenntnisse aus abgehörten Telefonaten

Jetzt deuten allerdings Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft Köln darauf hin, dass diese Aussagen abgesprochen waren und eingeübt wurden. Das gehe aus den Protokollen von abgehörten Telefongesprächen hervor, die der Staatsanwaltschaft München I seit Dienstag vorliegen. Sie sieht die Aussagen damit endgültig als unglaubwürdig an.

Ist Sorgerechtsstreit die Ursache für mutmaßliche Falschaussage?

Hintergrund für die mutmaßlichen Falschaussagen könnte ein Sorgerechtsstreit innerhalb der Familie sein, was die Staatsanwaltschaft aber offiziell nicht bestätigen will. Damit wird es immer unwahrscheinlicher, dass die Anklage gegen Philipp K. noch auf Beihilfe zum Mord erweitert wird, denn diese Zeugenaussagen wären das einzig belastbare Indiz für eine Mitwisserschaft des Waffenhändlers gewesen.

Auf eine solche Erweiterung der Anklage hatten mehrere Nebenklagevertreter im Prozess immer wieder gedrängt. Der Prozess wird kommenden Mittwoch fortgesetzt.