Stillstand, das kennen die Geschäftsführer von Staehlin nicht. "In jeder Generation hat man neue Themenfelder angepackt, neue Meilensteine gesetzt, das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum es uns immer noch gibt", sagt Annette Pickert. Zusammen mit ihre Söhnen Michael und Christian führt sie das Kemptener Traditionsunternehmen Staehlin in fünfter beziehungsweise sechster Generation.
Mehr als 160 Jahre Tradition
Aus der ehemaligen Buchbinderei mit Schreibwarengeschäft, die 1855 gegründet wurde, ist über die Jahrzehnte ein erfolgreiches Handels- und Dienstleistungsunternehmen geworden.
Im Ladengeschäft an der Klostersteige gibt es schon lange nicht mehr nur Schreibwaren und Glückwunschkarten, auch Geschenke, Künstlerbedarf und Schulranzen finden sich hier. Außerdem gibt es Einrichtungsideen fürs Büro und zuhause.
Der Traum von der eigenen Immobilie
Das moderne Geschäft mit großen Show- und Präsentationsflächen war der Traum von Annette Pickert, den sie sich 2017 verwirklichen konnte. Die Familie kaufte das langjährige Stammhaus zwischen Klostersteige und Brandstatt und baute es komplett um. Es war die bislang größte Investition in der Familiengeschichte, nicht jedoch die größte Herausforderung. Die, so Annette Pickert, sind die beiden Weltkriege gewesen und der mühsame Wiederaufbau des maroden Geschäftes. Ihre Eltern haben das erfolgreich gemeistert.
Schon bald Computer und Büromaschinen im Sortiment
Oskar und Magarethe Zink haben "Staehlin" nicht nur wiederaufgebaut, sondern auch ausgebaut. Schon bald nahmen sie Büromaschinen, Computer und Möbel ins Sortiment auf und eröffneten das zweite Geschäft in der Gerberstraße: Die Bürowelt gibt es dort noch heute.
Nächste Generation: Name Staehlin weckt Erwartungen
Christian und Michael Pickert, die seit ein paar Jahren die Geschicke von "Staehlin" mitbestimmen, sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Der Name "Staehlin" mache zwar vieles einfacher, weil er bekannt sei und seit Jahrzehnten für Qualität stehe, so Michael Pickert: "Aber es gibt schon so eine gewisse Erwartungshaltung, und wir wollen die letzten fünf Generationen nicht enttäuschen."
Vom Kugelschreiber bis zu IT-Lösungen fürs Büro
Die beiden jungen Männer haben sich der Einrichtungskultur verschrieben, entwickeln mit ihrem Team innovative Büro- und Wohnkonzepte. Durch Corona zum Beispiel ist der Bedarf für Homeoffice-Lösungen sprunghaft angestiegen. Auch die Digitalisierung boomt. Die entsprechenden IT-Lösungen dafür liefert die Staehlin-Bürowelt. Der Komplett-Service für Büros, den ihr Großvater nach dem Krieg eingeführt hat, umfasst neben Kugelschreibern und Papier heutzutage auch digitale Lösungen. Dabei geht es zum Beispiel darum, dass Eingangsrechnungen, die bislang in Papierform ankommen und manuell eingetippt werden müssen, automatisiert verarbeitet werden können.
Mitarbeitende sind wie Familie
Wichtig sind den Staehlin-Geschäftsführern auch die Mitarbeitenden. "Einige kennen meinen Bruder und mich schon sehr lange, da waren wir noch Babys", erzählt Michael Pickert. Das Geschäft sei deshalb wie die eigene Familie. Mit der man schwere Zeiten – wie zum Beispiel Corona und die damit verbundene Sorge um die Gesundheit der Mitarbeitenden - durchstehe, sich aber auch gemeinsam über gute Zeiten freue. "Bei uns geht es auch nicht nur um Zahlen", so Michael Pickert.
Stolz auf Familientradition
Die langjährige Geschäftsführerin Annette Pickert ist stolz, dass sich ihre Söhne für das Traditionsgeschäft entschieden haben und es weiterführen werden. "Wir arbeiten jetzt gut zusammen und entwickeln gemeinsam weiter. Das macht natürlich Spaß, klar. Das ist ein sehr schönes Gefühl."
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