Die Volunteers Heike Baumgartner und Andreas Kobus mit BR-Reporter René Kirsch beim Host Town Festival in Oberschönenfeld.
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Die Volunteers Heike Baumgartner und Andreas Kobus mit BR-Reporter René Kirsch beim Host Town Festival in Oberschönenfeld.

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Special Olympics - Athleten stimmen sich in Schwaben ein

Die Special Olympics in Berlin werden eines der größten Sport-Events des Jahres in Deutschland. Doch bevor die Spiele am Freitag beginnen, besuchen die Athleten Host Towns, etwa im Landkreis Augsburg - dort geht es um deutlich mehr als nur Sport.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Der Landkreis Augsburg ist vor den Special Olympics World Games Gastgeber für 22 Sportlerinnen und Sportler aus Mali. Für die Teilnehmer wurde zum Beispiel ein Host Town Festival im Kloster Oberschönenfeld veranstaltet - BR24live war mit dabei. Aissata Maiga, die Trainerin des Basketballteams aus Mali, war begeistert. Sie ist glücklich, dabei zu sein - bei den Special Olympics in Berlin, aber auch in Oberschönenfeld und dem Landkreis Augsburg, hat sie BR24 gesagt. Und sie ist natürlich aufgeregt vor den Spielen. Am Freitag starten diese mit der großen Eröffnungsfeier - am Samstag beginnen die sportlichen Wettkämpfe.

Host Towns - mehr als Gastgeber-Städte für wenige Tage

Host Towns, also Gastgeber-Städte, haben die Aufgabe, den Special Olympics-Gedanken ins Land zu bringen, sagt Frank Schuck vom Verein Special Olympics Deutschland in Bayern. Es geht um Begegnung und Austausch, so Schuck. Die Menschen sollen ins Gespräch kommen, egal ob sie eine, mehrere oder keine Behinderung haben. Die Inklusion soll aber weit über die Special Olympics hinausgehen: "Es ist wichtig, dass es weitergeht", sagt Frank Schuck. Denn die Netzwerke, die im Vorfeld der Special Olympics aufgebaut worden sind, "die wollen wir ausbauen", so Schuck.

Special Olympics: viel Miteinander, wenig Konkurrenzdenken

Das Besondere an den Special Olympics: Es sind faire Spiele und es gibt keine Feindschaften während der Wettkämpfe, sagt der Koordinator Leichtathletik der Special Olympics Andreas Eder. Die Spieler freuen sich laut Eder auch, wenn andere Erfolge feiern und sie selbst weit weg davon sind, an eine Medaille zu kommen. Das ist "weit weg vom Profisport", sagt Eder. Und er hat auch noch einen Wunsch: "Vereine sollen sich mehr öffnen für Menschen mit Beeinträchtigung". Da sei noch viel zu tun, meint Eder, und das beginnt teilweise schon bei der Frage, wie Menschen aus Behinderten-Werkstätten oder Wohnheimen zum Training kommen.

Projekt "Kulturschlüssel": Schöne Zeiten miteinander verbringen

Das Bayerische Rote Kreuz bietet im Landkreis Augsburg das Projekt "Kulturschlüssel" an. Bei dem Festival in Oberschönenfeld war auch Maria Pfister dabei, sie ist zuständig für das Projekt. Dabei geht es darum, dass Menschen ohne Behinderung Menschen mit Beeinträchtigung zu Sport- oder Kulturveranstaltungen begleiten. Maria Pfister will das Projekt bekannter machen. Denn zur Zeit sucht sie sowohl ehrenamtliche Begleiter als auch Menschen mit Beeinträchtigungen, die gerne eine Begleitung hätten oder brauchen. Deshalb wirbt sie für das Projekt "Kulturschlüssel" auch beim Host Town Festival in Oberschönenfeld.

Zwei Sportler aus Schwaben machen bei den Special Olympics mit

Schwaben wird mit zwei Athleten an den Special Olympics in Berlin teilnehmen: Dem 34-jährigen Radrennfahrer Anton Schuster aus Westernach und dem 25-jährigen Speed-Skater Joel Kaiser vom Skate Club Allgäu in Marktoberdorf. Für Anton Schuster sind es nicht die ersten Special Olympics, 2015 war er in Kalifornien mit dabei - und ganz schön erfolgreich: "In Los Angeles zweimal Silber und einmal Bronze. Ich hab sie alle geholt“. Für Joel Kaiser sind es die ersten Special Olympics. Allerdings hat auch er schon einige Erfolge erzielt, zum Beispiel letztes Jahr bei den deutschen Meisterschaften in Berlin.

Fünf Host Towns in Schwaben

In Schwaben gibt es fünf Host Towns: Außer in den Landkreisen Augsburg und Günzburg auch in den Städten Kempten, Kaufbeuren und Oettingen. Die Städte und Landkreise mussten sich mit inklusiven Projekten und Initiativen bewerben, um beim Host-Town-Programm mitmachen zu dürfen. Und diese Projekte mussten über die Special Olympics hinausgehen, also auch noch stattfinden, wenn die Spiele in Berlin längst vorbei sind. Schon früh haben die Städte und Landkreise Kontakt zu ihren Gästen aufgenommen, um mit ihnen gemeinsam ein Programm zu erarbeiten. Die Gäste in den schwäbischen Host Towns sind nicht nur aus Mali, sondern auch aus Aruba, Burkina Faso, Island und Kambodscha.

7.000 Sportler bei den Special Olympics in Berlin

Die Special Olympics World Games finden von Samstag, 17. Juni, bis Sonntag, 25. Juni, in Berlin statt. Sie sind die Weltspiele der Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Es werden rund 7.000 Sportlerinnen und Sportler aus 190 Nationen in 26 Sportarten an den Start gehen. Wie bei den echten Olympischen Spielen wurde die Flame of Hope, die Flamme der Hoffnung, letzte Woche feierlich in Athen entzündet. Anschließend wurde sie von Sportlerinnen und Sportlern der Special Olympics-Bewegung zuerst durch Athen getragen, bevor sie schließlich mit dem Flieger nach Berlin gebracht wurde. Dort hat sie ihren Fackellauf hin zu den Special Olympics World Games 2023 angetreten.

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