SKF in Schweinfurt
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SKF in Schweinfurt

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SKF in Schweinfurt: 300 Stellen sollen abgebaut werden

Das Wälzlager-Unternehmen SKF in Schweinfurt will 300 Stellen abbauen, da es bei Aufträgen für Großlager für Windkraftanlagen eine "Durststrecke" gibt. Um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, bietet SKF an, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Das Wälzlagerunternehmen SKF hat an seinem Standort Schweinfurt im Augenblick einen Personalüberhang von rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Grund dafür: Bei der Auftragslage für Großlager für Windkraftanlagen erlebe das Unternehmen im Augenblick eine "Durststrecke", sagte Unternehmenssprecher Holger Laschka auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks. Die Großlager für Windkraftanlagen haben bis zu vier Meter Durchmesser.

"Rente jetzt" als sozialverträglicher Arbeitsplatzabbau

Um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, macht das Unternehmen den rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nun unter dem Namen "Rente jetzt" das Angebot, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Abschläge, die entstehen würden, wenn man vorzeitig in den Ruhestand geht, will SKF laut Laschka weitgehend ausgleichen. Das "Rente jetzt"-Angebot bestätigte auch Betriebsratsvorsitzender Norbert Völkl auf Anfrage. Der Personalabbau soll sozialverträglich bewältigt werden. Wenn Mitarbeiter das Angebot nicht annehmen wollen, soll es unter anderem die Alternative geben, dass die Leute beispielsweise im wirtschaftlich gut laufenden Sektor der Zylinderrollenlager weiterbeschäftigt werden.

Hoher Konkurrenzdruck aus China

Laut dem Handelsblatt besteht die Gefahr, dass europäische Windkraft- und Zulieferunternehmer hinter chinesischen Anbietern zurückbleiben könnten, weil die dortige Regierung über "staatliche Entwicklungsbanken mithelfen und Kredite offerieren, die erst zurückbezahlt werden müssen, wenn die Windräder Strom produzieren und ihre Betreiber Geld einnehmen". Diese Initiative wird laut Handelsblatt "Seidenstraßen-Initiative" genannt. Ein ein entsprechendes Programm der EU, das mit dem Namen "Global Gateway" ein Gegengewicht schaffen solle, käme dagegen nur "langsam voran". SKF beschäftigt im Augenblick knapp über 4.000 Mitarbeiter.

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