Workshop zum Thema Antiziganismus
Bildrechte: Sarah Eick / Amaro Foro

Neue Meldestelle in Nürnberg für Fälle von Antiziganismus (Rassismus gegenüber Menschen, die Roma oder Sinti sind oder dafür gehalten werden).

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Sinti und Roma eröffnen Meldestelle in Nürnberg

Angehörige der Sinti und Roma sind auch in Deutschland noch Fällen von Rassismus ausgesetzt. Doch Zahlen dazu sind rar. Eine neue Melde- und Informationsstelle Antiziganismus soll Licht ins Dunkel bringen. Am Freitag wurde sie in Nürnberg eröffnet.

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Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

In Nürnberg ist heute die bayernweit erste Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) eröffnet worden. Künftig können hier Fälle von Rassismus gegen Sinti und Roma gemeldet werden, so der zuständige Verein. Der Verband Deutscher Sinti und Roma will hier künftig zentral Daten sammeln, dokumentieren und auswerten.

Jährliche Berichte sollen dann sichtbar machen, wie verbreitet Antiziganismus in Bayern ist und in welchen Formen der Rassismus auftritt. Mittelfristig können so adäquate Maßnahmen zur Bekämpfung erstellt und ausgebaut werden. Auch die Politik soll in die Verantwortung genommen werden.

Erreichbar über Telefon, Post und WhatsApp

MIA ist eine Anlaufstelle, der Beleidigungen, Ungleichbehandlungen oder auch tätliche Angriffe telefonisch oder schriftlich gemeldet werden können. Der Verein bietet auch Kontakt über ein Meldeformular im Internet, per Whatsapp oder Sprachnachricht an.

Alle Meldungen würden anonymisiert und vertraulich bearbeitet, heißt es. Auch Zeugen von Antiziganismus-Vorfällen werden gebeten, ihre Erfahrungen mitzuteilen und Sichtungen im Internet wie zum Beispiel Hasskommentare und diskriminierende Äußerungen anzuzeigen. Nur so könne das Dunkelfeld von Rassismus gegen Sinti und Roma in Deutschland erhellt werden.

Zusammenarbeit mit Berliner Stelle

Der bayerische Landesverband Deutscher Sinti und Roma, mit Sitz in Nürnberg, wurde 1988 gegründet. Das Büro befindet sich am Nordring 98a. Der Verband arbeitet eng mit der bundesweiten Melde- und Informationsstelle Antiziganismus in Berlin zusammen, die 2022 ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Die neue Anlaufstelle in Nürnberg wird vom Freistaat Bayern und dem Bundesfamilienministerium gefördert.

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