Jahresautobahnvignette Österreich 2023
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Ab 1. August lohnt sich laut ADAC die Jahresvignette in Österreich nicht mehr

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Jahresvignette für Österreich lohnt sich ab 1. August nicht mehr

Jetzt noch eine Jahresvignette für Österreichs Autobahnen kaufen? Laut ADAC rechnet sich das für Autofahrer ab 1. August nicht mehr. Kurzzeit-Vignetten kommen dann billiger. Andere Urlaubsländer setzen auf recht unterschiedliche Maut-Modelle.

Der ADAC hat es ausgerechnet: Für Fahrer von Pkws und anderen Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen lohnt es sich ab 1. August nicht mehr, für Österreichs Autobahnen eine Jahresvignette zu kaufen, selbst wenn sie in 2023 noch häufiger ins Nachbarland fahren wollen. "Die verschiedenen Kurzzeit-Vignetten stellen dort günstigere Alternativen dar", heißt es vom Auto-Club. Damit ließen sich bis Jahresende bis zu 38,40 Euro sparen.

Österreich: Mit Kurzzeit-Vignetten bis Ende 2023 überbrücken

Die Rechnung für diese maximale Ersparnis geht so: Der Preis für die Pkw-Jahresvignette beträgt 96,40 Euro. Aber wenn Autofahrer die Zeit bis Ende November mit zweimal Zwei-Monatstickets für je 29 Euro überbrücken und dann gleich die Jahresvignette für 2024 kaufen, die ab 1. Dezember gilt, zahlen sie in 2023 nur noch die 58 Euro für die Monatstickets extra. Also 38,40 Euro weniger, als wenn sie für 96,40 noch die Jahresvignette 2023 kaufen würden.

Und selbst wenn Autofahrer nicht schon mit einer Jahresvignette 2024 den Dezember bestreiten, sondern diesen mit 10-Tages-Pickerl für jeweils 9,90 Euro überbrücken, kommen sie billiger weg.

Das digitale Pickerl gilt übrigens erst ab dem 18. Tag nach einem Online-Kauf. Denn in Europa haben Kunden bei jeder Online-Bestellung das Recht, innerhalb von zwei Wochen vom Kauf zurückzutreten. Dazu wird mit drei Tagen Postlaufzeit gerechnet, so der ADAC. Sofort gültig sei die digitale Vignette aber, wenn sie in einer Geschäftsstelle erworben werde.

Auf bestimmten Streckenabschnitten in Österreich ist eine Sondermaut zu zahlen, die nicht mit der Autobahn-Vignette abgegolten ist. Dazu zählen der Brenner, die Tauern-Autobahn, der Karawankentunnel Richtung Süden sowie der Felbertauern und die Großglockner Hochalpenstraße. Der Arlbergtunnel ist übrigens wegen Wartungsarbeiten im Sommer 2023 gesperrt. Der Weg führt ersatzweise bis 6. Oktober 2023 über den Arlbergpass.

Slowenien: Jahresvignette gilt zwölf Monate – egal ab welchem Datum

Anders ist das System in Slowenien: Dort gilt die Jahresvignette für Autobahnen immer zwölf Monate, egal wann sie beginnt. Die 117,50 Euro pro Jahr können also zum Beispiel den Zeitraum vom 4. August 2023 bis einschließlich 4. August 2024 abdecken. "Somit lohnt sich die Jahresvignette über das ganze Jahr", heißt es vom ADAC. In Slowenien gibt es nur digitale Vignetten. Und Vorsicht: Unseriöse Anbieter verlangen teilweise mehr als das Doppelte.

Die Monatsvignette in Slowenien kostet 32 Euro, die Sieben-Tages-Vignette 16 Euro. Für Motorräder beträgt der Preis für die Jahresvignette 58,70 Euro, für die Sechs-Monats-Vignette 32 Euro und die Sieben-Tages-Vignette acht Euro.

Schweiz: Nur Jahresvignette auf Autobahnen

In der Schweiz braucht jeder Pkw und jeder Anhänger bis 3,5 Tonnen auf Autobahnen eine Jahresvignette. Diese kostet 42 Euro (40 Schweizer Franken).

Der ADAC warnt, dass auf manchen Webseiten eine vermeintliche "Schweizer E-Vignette" angeboten wird. Dabei handele es sich um kriminelle Phishing-Aktivitäten. Die "Schweizer E-Vignette" gibt es noch gar nicht zu kaufen.

Frankreich, Italien, Kroatien: Maut nach gefahrener Strecke

Die meisten italienischen und französischen Autobahnen sind gebührenpflichtig. Eine Vignette gibt es aber nicht, weil sich die Gebühr nach der gefahrenen Strecke bemisst und an Mautstationen fällig wird. Auch in Kroatien wird die Autobahngebühr nach der gefahrenen Strecke abgerechnet und an Mautstationen gezahlt.

Tschechien: Elektronische Vignette erforderlich

In Tschechien benötigen Autofahrer für die allermeisten Autobahnen und Schnellstraßen eine elektronische Vignette. Diese kostet für ein Jahr 1.500 Tschechische Kronen (ca. 63 Euro), für 30 Tage 440 Kronen (ca. 18 Euro) und für zehn Tage 310 Kronen (ca. 13 Euro).

Dieser Artikel ist erstmals am 20. Juli 2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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