Zahlreiche Euro-Banknoten
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Zahlreiche Euro-Banknoten

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In Bank als Firmenchef ausgegeben: 180.000 Euro überwiesen

Dreiste Betrugsmasche in einer Schwandorfer Bank: Ein bislang Unbekannter hat sich dort als Geschäftsführer einer Firma ausgegeben. Es gelang ihm, am Telefon Blitzüberweisungen von mehr als 180.000 Euro auf ausländische Konten zu veranlassen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Ein bislang unbekannter Betrüger hat mit einem Anruf bei einer Schwandorfer Bank das Konto einer örtlichen Firma geschröpft: Er konnte sich erfolgreich als Geschäftsführer des Unternehmens ausgeben. Der Mann veranlasste am Freitag Blitzüberweisungen von über 180.000 Euro auf ausländische Konten. Weitere Abbuchungen konnte der Buchhalter der Firma noch stoppen. Er rief sofort die Bank an, als ihm die Abbuchungen vom Firmenkonto auffielen. Die Kriminalpolizei Amberg hat den Fall übernommen und ermittelt jetzt wegen Betrugs.

Bank konnte das meiste Geld zurückholen

Die betroffene Bank erklärte auf BR-Anfrage, die transferierte Summe habe mehrheitlich zurückgebucht werden können. Den noch offenen Betrag bekomme die Firma kurzfristig erstattet, sodass ihr kein Schaden entstanden sei.

Für die betroffene Bank entstand nach aktuellem Stand ein Schaden im mittleren fünfstelligen Eurobereich, wie die Polizei mitteilte. Erst sei man von einem noch höheren Schaden ausgegangen, sagte eine Sprecherin dem BR. Die Rückbuchungen laufen demnach weiter.

Täter war wohl bestens informiert

Für telefonische Zahlungsaufträge muss man sich der Bank zufolge "anhand mehrerer harter Kriterien" legitimieren. Diese seien so definiert, dass sie "in Summe eigentlich nur der Kontoinhaber korrekt wiedergeben kann". Im aktuellen Fall sei der Anrufer jedoch bestens informiert gewesen, so ein Sprecher zum BR.

Neues Legitimationsverfahren soll Sicherheit erhöhen

Um die Sicherheit im Zahlungsverkehr weiter auszubauen, führt die Bank nach eigenen Angaben in wenigen Wochen einen neuen telefonischen Legitimationsweg über eine Handy-App ein. Um ihn zu umgehen, müssten Betrüger dann "in Besitz des Handys und der entsprechenden Zugangskennung für die App sein", um Schaden zu verursachen. Man empfehle jedem Kunden, diesen Legitimationsweg zu nutzen. Außerdem solle man vertrauliche Daten nicht an dritte Personen weitergeben.

Dieser Artikel ist erstmals am 5. Februar 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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