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Die bayerische Zentralstelle Cybercrime warnt vor der Betrugsmasche mit Phishing-Mails. (Symbolbild)

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"Das Konto wird leergeräumt": Warnung vor Phishing-Mails

E-Mails von vermeintlichen Absendern wie Paketdiensten, PayPal oder Banken – mit sogenannten "Phishing Mails" wollen Betrüger fremde Konten kapern. Die bayerische Zentralstelle Cybercrime aus Bamberg warnt erneut vor der Masche.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

"VERFOLGENIhr Paket konnte nicht zugestellt werden" – so oder so ähnlich kann eine sogenannte Phishing-Mail anfangen. Über dem Text hängt meist ein Foto eines bekannten Paketdienstes, beim Blick auf den Absender der Mail ist allerdings oft eine kryptische Mailadresse aus wild durcheinandergewürfelten Buchstaben zu sehen. Klickt man auf einen Link in der Mail, wird man möglicherweise Opfer eines Phishing-Angriffs und gibt unfreiwillig Online-Bankdaten preis. Die Masche ist nach wie vor eine Gefahr für das Guthaben von Bankkunden.

Täter rufen Opfer an, um an Push-TAN zu kommen

Bayerns Spezialstaatsanwaltschaft für Kriminalität im Netz hat eine neue Welle von Phishing beobachtet. "Zugangsdaten zum Online-Banking werden abgefischt, dann verschaffen sich die Täter noch Zugang zu einer Push-TAN, indem sie die Opfer anrufen und unter einem Vorwand dazu bringen, die Push-TAN an die Täter zu versenden", schildert der leitende Oberstaatsanwalt Thomas Goger, der stellvertretende Chef der Zentralstelle Cybercrime mit Sitz in Bamberg.

Anschließend würden dann mit diesen Daten virtuelle Debitkarten eingerichtet, um Zahlsysteme zu aktivieren. "Innerhalb kürzester Zeit wird so das Konto leergeräumt, weil es kaum ein Limit gibt. Die virtuelle Debitkarte kann man im Grunde genauso wie eine Bankkarte verwenden", sagt Goger. Inzwischen habe er aber den Eindruck gewonnen, dass man bei den Banken und Sparkassen die eigenen Sicherheitsmaßnahmen nachgeschärft habe, um die Kunden besser zu schützen.

"Tätergruppierungen mit mäßigen IT-Kenntnissen"

Zudem habe die Zentralstelle in diesem Deliktsbereich eine ganze Reihe erfolgreicher Ermittlungsverfahren geführt, "in denen Einzeltäter oder kleine Tätergruppierungen mit mäßigen IT-Kenntnissen wirklich innerhalb kürzester Zeit sechsstellige Beträge ergaunert haben".

Die bayerische Zentralstelle Cybercrime wurde 2015 in Bamberg eingerichtet. Die Staatsanwältinnen und Staatsanwälte bekämpfen viele Formen der Kriminalität im Netz – so etwa Fakeshops, Software zur illegalen Verschlüsselung von Unternehmensdaten oder die Verbreitung von Kinderpornografie.

Mit Material von dpa

Dieser Artikel ist erstmals am 23. Januar 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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