Bildrechte: pa/dpa/Peter Kneffel

Schneebedeckte Straßen

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Schnee und Eis: Staus, Unfälle und hohe Lawinengefahr

Im Freistaat haben Schneeglätte und überfrierende Nässe zu erheblichen Problemen auf den Straßen geführt. Autofahrer standen auf dem Weg zur Arbeit teils stundenlang im Stau. In den Alpen steigt die Lawinengefahr.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 extra am .

Schnee und Eis haben die Straßen in weiten Teilen Bayerns in Rutschbahnen verwandelt. Autofahrer standen auf dem Weg zur Arbeit teils stundenlang im Stau. Die Polizei verzeichnete zahlreiche Unfälle, Autos schlitterten in Leitplanken, teils gab es Auffahrunfälle.

Staus und Verkehrsbehinderungen

In Mittelfranken verzeichnete die Polizei rund 30 Unfälle. Teilweise kam es zu kilometerlangen Staus wie auf der A94 Passau Richtung München zwischen Pastetten und Steinhausen. Dort ging auf einer Strecke von 24 Kilometern nicht mehr. Auf der A99 Ostumfahrung München Richtung Salzburg meldete die Polizei zwischen zwischen Fröttmaning Nord und Hohenbrunn 18 Kilometer Stau. In Oberbayern besteht auf der Spitzingseestraße zwischen Spitzingsee und Neuhaus Schneekettenpflicht.

Bäume auf Gleisen

Auch von der Bahn werden Behinderungen gemeldet: Weil Bäume auf den Gleisen liegen, fahren zwischen Garmisch-Partenkirchen und Reutte in Tirol keine Züge. Ersatzweise sind Busse im Einsatz.

Hohe Lawinengefahr in den Alpen

In den Alpen steigt unterdessen die Lawinengefahr: Der Deutsche Wetterdienst und der Lawinenwarndienst Bayern warten vor erneuten Lawinenabgängen. Wegen des Tauwetters bestehe im Laufe des Tages auf 1.500 bis 1.600 Metern Höhe "auf jeden Fall Lawinengefahr", teilte der Wetterdienst der Zugspitze mit. Auf 2.000 Metern Höhe solle die Temperatur am Tag auf minus 1 Grad steigen. Laut Prognosen des Lawinenwarndienstes besteht in den bayerischen Alpen Warnstufe vier. Fünf ist die höchste Warnstufe.

Tödlicher Lawinenunfall

Am Sonntag waren in den oberbayerischen Alpen mehrere Lawinen abgegangen. Ein 30-Jähriger starb kurz nach seiner Bergung aus der Lawine im Krankenhaus. Der Mann aus Sachsen hatte eine Skitour im Geigelsteingebiet unternommen. Bei drei weiteren Lawinenabgängen gab es mehrere Verletzte.

Spazierwege gesperrt

Nicht nur Skifahrer müssen vorsichtig sein: Aufgrund der momentanen Witterungsverhältnisse und der damit verbundenen Gefahr von Baumbruch und Lawinenabgängen sind alle Spazier- und Wanderwege im Ortsgebiet von Garmisch-Partenkichen sowie die Partnachklamm gesperrt. Das teilte die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen mit.

Hohe Lawinengefahr auch in der Schweiz und in Österreich

In den österreichischen und Schweizer Alpen ist durch die anhaltenden Schneefälle die Lawinengefahr noch einmal deutlich angestiegen. In weiten Teilen der Schweiz wurde die höchste Lawinenwarnstufe ausgerufen. Seit dem Lawinenwinter 1999 habe es nichts Vergleichbares gegeben, sagte eine Sprecherin des Schweizer Wetterdienstes. Auch für den Westen Österreichs wird heute mit der höchsten Warnstufe gerechnet. Es sollen bis dahin weitere 50 bis 100 Zentimeter Schnee fallen. Viele Straßen sind gesperrt, manche Orte wegen der Lawinengefahr nicht erreichbar. 

Zermatt abgeschnitten

Das gilt auch für die Region um Zermatt. Der Touristenort am Fuße des Matterhorns ist seit Sonntag wegen Lawinengefahr praktisch von der Außenwelt abgeschnitten. Die Zufahrtsstraße wurde gesperrt, der Bahnverkehr eingestellt. Ein Helikopter-Shuttle konnte wegen des schlechten Wetters nur einige Gäste, die abreisen wollten, ausfliegen. Viele Bergbahnen stellten ihren Betrieb ein, so dass nur wenige Pisten offen waren.

Hochwassergefahr im Süden und Südwesten

Dagegen sorgen im Süden und Südwesten wärmere Temperaturen für Probleme: Es drohen Hochwasser durch Tauwetter und Dauerregen. Im Südschwarzwald könnten binnen 24 Stunden bis zu 100 Liter Wasser pro Quadratmeter anfallen. Regen und geschmolzener Schnee lassen dort die Pegelstände der Flüsse anschwellen. Auch für das Oberallgäu wird Tauwetter vorhergesagt mit Niederschlagsmengen bis zu 90 Liter Wasser pro Quadratmeter. Laut Deutschem Wetterdienst sind daher Hochwasser an Bächen und Flüssen sowie Überschwemmungen von Straßen möglich.