Am vergangenen Montag ist es wieder passiert: In einem Weizenfeld bei Gauting im Landkreis Starnberg ist ein Kornkreis aufgetaucht. Die Ähren des Getreidefelds sind in drei Kreisen und neun Halbkreisen niedergedrückt worden. Wer dahinter steckt, ist bislang unklar. Immer wieder entstehen solche Kornkreise in Oberbayern.
Kornkreis in Mammendorf: 500 Schaulustige am Tag
Vor fünf Jahren fand Landwirt Josef Huber in Mammendorf plötzlich einen riesigen Kornkreis mit einem Durchmesser von 180 Metern in seinem Weizenfeld vor. Den Ernteverlust schätzte er damals auf rund 4000 Euro. Doch Josef Huber fand einen Weg, die Schadenssumme wieder reinzuholen. Denn der Kornkreis in seinem Weizenfeld war damals eine Attraktion, die weit über Mammendorf hinausging, erinnert sich Huber: „Das war ein Kommen und Gehen. Pro Tag kamen mindestens 500 Leute – und das zehn Tage lang. Teilweise waren bis zu 200 Leute gleichzeitig da.“ Damit die Besucher nicht noch mehr Getreide zerstören konnten, mähte Huber eine Schneise ins Feld und stellte eine Spendenkasse auf. „Damit habe ich die Schadenssumme wieder eingenommen“, erzählt er. Wieviel er genau an Spendengeldern erhalten hat, möchte er allerdings nicht verraten.
Keine Versicherung gegen Kornkreise
Eine Versicherung gegen solche Schäden gibt es nicht. Landwirte können ihre Felder gegen Hagel und Sturm versichern, aber nicht gegen Kornkreise. Wie der Kornkreis in sein Weizenfeld kam, ist Josef Huber schleierhaft: „Wenn Menschenhand dahintersteckt, dann waren das Vollprofis“, meint er. Schließlich wurden die Halme nicht geknickt, sondern fein säuberlich gebogen. Und das auf einer Strecke von 180 Metern.
Bayerischer Bauernverband glaubt nicht an Kornkreise durch Aliens
Auch der Bayerische Bauernverband glaubt nicht an die Mythen von Außerirdischen, die hinter den Kornkreisen stecken sollen. Der Referent für Getreide und Ölsaaten beim Bayerischen Bauernverband, Anton Huber, meint: „Das sind Leute, die sich einen Spaß daraus machen, das Getreide platt zu trampeln.“
Bauernverband rät Kornkreis-Opfern Anzeige zu erstatten
Mit GPS-Technik sei es heutzutage nicht mehr schwer, präzise Ornamente in die Felder einzufügen. „Wenn Menschen ein Maislabyrinth bauen können, dann schaffen sie das auch bei Kornkreisen“, glaubt Huber. Zwei bis drei Mal im Jahr hört er von Kornkreisen in Bayern. „Für die betroffenen Landwirte ist das ein riesiges Problem. Die Schäden können schnell mehrere Tausend Euro erreichen“, erklärt er. Den betroffenen Landwirten rät er: „Ich würde zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Das ist Sachbeschädigung.“
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