Ein kontaminierter Patient wird in einer zeltähnlichen Anlage von speziellen Einheiten der Feuerwehren und Rettungsdienste gereinigt.
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Die Dekontamination erfolgt in der zeltähnlichen Anlage durch die speziellen Einheiten der Feuerwehren und der Rettungsdienste.

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Schadstoff-Unfall: Übung in der Würzburger Uniklinik

Die Dekontaminationsanlage an der Würzburger Uniklinik wurde am Wochenende einem Praxistest unterzogen. Mit insgesamt 90 Beteiligten lief die Übung ab. Beschäftigte des UKW trainierten die Zusammenarbeit mit Feuerwehren und Bayerischem Roten Kreuz.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Ein Anruf in der Notaufnahme der Würzburger Uniklinik: Angekündigt werden zwei Patienten, die einen Unfall mit Schadstoffen erlitten haben. Sie sind mit giftigen Substanzen in Kontakt gekommen und müssen dekontaminiert werden. Das geschulte Personal zögert nicht lange – innerhalb weniger Minuten ist die spezielle Dekontaminationsanlage vor der Notaufnahme eingerichtet. Kurz darauf werden die Patienten gebracht. Bevor sie zur Versorgung in die Notaufnahme dürfen, müssen sie zuerst dekontaminiert, also mit Wasser abgewaschen werden.

Übung mit Katastrophenschutz und Feuerwehr

Um diese konkreten Abläufe ging es bei einer Übung direkt vor der Notaufnahme am Würzburger Uniklinikum. Rund 20 Personen aus Pflege, Ärzteschaft und Technik der Uniklinik nahmen an der Übung teil. Dazu kamen nacheinander etwa 70 Beteiligte der Feuerwehren von Stadt und Landkreis Würzburg, aus Kitzingen, Main-Spessart und den Einheiten des Katastrophenschutzes des BRK, um die Arbeit mit der Dekontaminationsanlage am UKW zu trainieren.

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Nach der Dekontamination übernehmen speziell geschulte Pflegekräfte des UKW den Patienten. Er wird schnell mit Handtüchern abgedeckt.

Eigene Dekontaminationsanlage am UKW

Die Betroffenen sollen vor einer Einwirkung des Schadstoffes geschützt werden, gleichzeitig wolle man vermeiden, dass die Patienten den Stoff in die Krankenhäuser verschleppen, erklärt Professor Thomas Wurmb, Leiter der Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin. Dafür sei eine sogenannte Dekontamination nötig. "Hierbei wird Kleidung entfernt und die Patienten werden mit Wasser gewaschen. Hierfür haben wir am UKW gemeinsam mit den Kollegen der Berufsfeuerwehr, den Spezialkräften des Bayerischen Roten Kreuzes und der UKW-Technik vor drei Jahren eine eigene Dekontaminationsanlage installiert", so Wurmb. Die Übung war bereits für 2020 geplant, musste pandemiebedingt aber verschoben werden.

Praxisnahe Abläufe sind wichtig für den Ernstfall

Die Dekontamination, also das Reinigen der Patienten, erfolgt in der zeltähnlichen Anlage durch die speziellen Einheiten der Feuerwehren und der Rettungsdienste. "Es ist wichtig, dass wir gemeinsam solche Abläufe praxisnah üben können. Denn so können wir uns gemeinsam bestmöglich auf solche Szenarien vorbereiten und unsere Abläufe verbessern. Daher danke ich allen, die an dieser Übung teilgenommen haben", so Helmut Sattler, zuständiger Übungsleiter bei der Berufsfeuerwehr Würzburg.

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