Bartgeier Wally fliegt im Nationalpark Berchtesgaden durch die Lüfte.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Michael Wittmann

Reise zurück: Bartgeier trennt nur mehr der Königsee

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Reise zurück: Bartgeier trennt nur mehr der Königssee

Die beiden Berchtesgadener Bartgeier-Weibchen sind in ihrer Felsnische im Nationalpark Berchtesgaden wochenlang zusammen. Im Herbst unternimmt "Bavaria" einen weiten Aus-Flug, "Wally" bleibt zurück. Doch nun nähern sie sich räumlich wieder an.

Bartgeier Wally fliegt im Nationalpark Berchtesgaden durch die Lüfte.
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Reise zurück: Bartgeier trennt nur mehr der Königsee

"Bavaria" ist nach ihrer wochen- und kilometerlangen Stippvisite in Niederösterreich, in der Steiermark und im Salzburger Land - wie es scheint - wieder auf dem Rückweg zu ihrer Artgenossin in den Nationalpark Berchtesgaden. Beide trennte vor wenigen Tagen nur noch der Königssee. Das ergibt sich aus den GPS-Daten. Diese Daten werden von Sendern übermittelt, die an beiden Bartgeiern angebracht wurden.

Gemeinsame Flüge nicht ausgeschlossen

Zur Zeit hält sich "Bavaria" im Hagengebirge im Salzburger Tennengau auf. "Wally" hingegen scheint auf ihre Auswilderungsgefährtin gewartet zu haben und hat ihr Lager nun im Bereich der Watzmann-Ostwand aufgeschlagen. Es könne gut sein, dass man die beiden in den nächsten Tagen wieder zusammen kreisen sieht, meint Ulrich Brendel, einer der Leiter des Bartgeierprojekts im Nationalpark Berchtesgaden auf BR-Anfrage.

Das würde die Bartgeier-Community freuen, die sich jeden Tag im Netz austauscht und auf ein Treffen der beiden im Juni zusammen ausgewilderten Bartgeier-Weibchen hinfiebert.

Zu zweit ist man weniger allein

Ulrich Brendel ist sich hundertprozentig sicher, dass sich die beiden Vögel sehr schnell oder sogar sofort wieder erkennen werden. Die Bartgeier müssen noch kein Revier abgrenzen. Dass sie sich aggressiv begegnen werden, schließt der stellvertretende Nationalparkleiter aus.

Beide Riesenvögel könnten inzwischen sehr gut fliegen. Charakterlich seien sie jedoch verschieden, meint der Experte. Demnach ist "Bavaria" unternehmungslustiger und "Wally" eher eine "Stubenhockerin". Letztere nutzt inzwischen das ihr von den Nationalpark-Rangern angebotene Nahrungsangebot nicht mehr, sondern sucht eigenständig nach verwertbaren Knochen im weitläufigen Gebiet.

Ein vorweihnachtliches Wiedersehen der beiden Bartgeierdamen im Nationalpark könnte also kurz bevorstehen oder schon stattgefunden haben. Umso wichtiger, weil es im Hochgebirge Winter wird, und man zu zweit weniger allein ist, vor allem auch bei der dann aufwendigen Nahrungssuche.

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