Bildrechte: BR/Julia Müller

Depressionen

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Psychische Probleme in Nordbayern besonders häufig

Die Zahl der Arbeitnehmer in Bayern, die wegen psychischer Probleme krankgeschrieben werden, hat in den vergangen Jahren stark zugenommen. Wie die AOK mitteilte, ist der Norden des Freistaats besonders betroffen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Nach Angaben der AOK gingen bayernweit zuletzt 10,9 Prozent aller Krankschreibungen auf psychische Erkrankungen zurück. Im Jahr 2009 waren es noch 8,0 Prozent. Damit stieg der Anteil der psychischen Krankheiten innerhalb von acht Jahren um mehr als ein Drittel. Im bundesweiten Vergleich liegt Bayern damit etwas unter dem Schnitt von 11,2 Prozent.

Metropolregion bei über 12 Prozent, starker Antieg in Würzburg und Bayreuth

Fränkische Städte lagen dabei deutlich über dem bayernweiten Schnitt: In Fürth gingen zuletzt 12,6 Prozent aller Krankschreibungen auf psychische Probleme zurück. In Erlangen waren es 12,2 Prozent und in Nürnberg 12,1 Prozent. Auch Würzburg lag deutlich über dem Durchschnitt. Dort war der Anstieg von 7,3 Prozent im Jahr 2009 auf 11,5 im Jahr 2017 besonders hoch. Gleiches gilt für Bayreuth (2009: 7,4 Prozent / 2017: 11,7 Prozent). München lag mit 10,9 Prozent im Durchschnitt. Vergleichsweise gering war der Anteil psychischer Diagnosen bei den Krankschreibungen in Regensburg und Ingolstadt mit jeweils 10,3 Prozent. Eine Erklärung für die Unterschiede gebe es noch nicht, erklärte ein AOK-Sprecher. Möglicherweise hänge der höhere Anteil psychischer Erkrankungen in Nordbayern damit zusammen, dass es dort auch mehr ältere Versicherte gebe.

Auch bei übrigen Krankschreibungen Nord-Süd-Gefälle

Auch insgesamt zeigt die Krankschreibungs-Statistik ein klares Nord-Süd-Gefälle innerhalb Bayerns. Landesweit waren zuletzt im Schnitt 4,7 Prozent der AOK-Versicherten krankgeschrieben. Damit fehlten die erwerbstätigen AOK-Versicherten im Jahr 2017 rund 17 Tage lang am Arbeitsplatz. Die Landkreise München und Starnberg lagen mit einem Krankenstand von 3,7 Prozent deutlich unter dem Schnitt. Die höchsten Werte beobachtete die AOK in Kronach mit 6,0 Prozent, gefolgt von Coburg und den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Haßberge mit jeweils 5,8 Prozent.