Landgericht Nürnberg-Fürth

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Prozess um 13-fachen versuchten Mord in Nürnberg

Nachdem ihr Geliebter mit ihr Schluss gemacht hatte, soll eine Frau versucht haben, dessen Nürnberger Wohnung anzuzünden. Dabei soll sie auch zwölf weitere Menschen gefährdet haben – dafür muss sie sich ab heute vor Gericht verantworten.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, war die Beziehung der verheirateten Frau und ihrem Liebhaber geprägt von Eifersucht und Misstrauen. Laut Anklage ereignete sich im April vergangenen Jahres Folgendes: Nachdem der Liebhaber einen Chat der 41-Jährigen mit einem anderen Mann mitbekommen hatte, soll es zum Streit gekommen sein. Ihr Geliebter beendete daraufhin die Beziehung und verließ seine Wohnung gegen 23.00 Uhr.

Bio-Ethanol verschüttet, Kerze angezündet

Die 41-Jährige blieb allein in der Wohnung zurück. Daraufhin habe sie zwei Kanister mit Bioethanol in der ganzen Wohnung verschüttet – auch auf das Sofa und das Bett im Schlafzimmer, so die Anklage. Dann schloss sie alle Fenster und Türen. Sie verließ die Wohnung, um ihren Ex-Geliebten auf seiner Walking-Strecke abzupassen, traf ihn jedoch nicht an. Daraufhin soll sie in die Wohnung zurückgekehrt sein und im Schlafzimmer eine Kerze aufgestellt und angezündet haben. Danach verließ sie die Wohnung erneut. Der Mann konnte eine Explosion oder einen Brand verhindern, da er nach seiner Rückkehr die Kerze sofort löschte und die Wohnung lüftete.

Weitere Menschen im Haus

In dem Haus hielten sich zu dem Zeitpunkt noch zwölf weitere Menschen auf. Deswegen wirft die Staatsanwaltschaft der 41-Jährigen versuchten Mord in 13 Fällen vor. Sie habe mit gemeingefährlichen Mitteln, heimtückisch und aus einem niedrigen Beweggrund gehandelt. Zudem wird ihr versuchte besonders schwere Brandstiftung mit versuchter Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen. Für den Prozess sind vier Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil fällt voraussichtlich am 2. Februar.