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Prozess gegen Bademeister aus Oberammergau

Fahrlässige Tötung – dies wird zwei Bademeistern aus dem Oberammergauer Wellenberg zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft sieht bei beiden eine Mitverantwortung für das Ertrinken eines Zehnjährigen. Von Martin Breitkopf

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag.

Vor über einem Jahr endete der Ausflug der Nachwuchsfußballer aus Langerringen bei Augsburg mit dem tragischen Unfall im Erlebnisbad. Der zehnjährige Lukas war nur einen Meter vom Beckenrand entfernt – trotzdem ertrank er. Der Nichtschwimmer versuchte, sich über Wasser zu halten – immer wieder stieß er sich vom Boden ab – etwa fünf Minuten lang. Danach sackte er auf den Beckenboden. Die Unterwasserüberwachungskamera zeigt seinen Todeskampf. Erst nach weiteren acht Minuten wurde Lukas gefunden.

Wenig später starb er im Krankenhaus. Rund 600 Gäste waren an diesem Nachmittag im Wellenberg. Keiner bemerkte die Not von Lukas, auch nicht die zwei Bademeister. Sie waren zum Unfallzeitpunkt gut beschäftigt: zu zweit für 40.000 Quadratmeter verantwortlich, zuständig für acht Becken, Rutschen und Sprungtürme.

Prozess gegen Betreuer eingestellt

Heute will das Gericht zehn Zeugen hören und klären, welche Schuld die Bademeister trifft. Gegen die drei Betreuer vom Fußballklub aus dem schwäbischen Langerringen, die den Ausflug organisiert hatten, stellte das Gericht bereits das Verfahren am ersten Verhandlungstag ein.