Eine Miniatur-Darstellung des Schiffes Säntis.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Aleksandra Bakmaz

Das historische Dampfschiff Säntis bleibt vorerst auf dem Grund des Bodensees.

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"Projekt gescheitert": Bergung der Säntis endgültig eingestellt

Rund zwei Jahre haben sie geplant, gearbeitet und gehofft. Nun ist für die Experten klar: Das historische Dampfschiff Säntis bleibt bis auf Weiteres im Bodensee. Was nun den Ausschlag gab.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Die Bergung des historischen Dampfschiffs "Säntis" vom Grund des Bodensees ist gescheitert. Das bestätigte der Schiffsbergeverein am Montag in Romanshorn in der Schweiz. Der BR hatte die Bergungsversuche von Anfang an begleitet. Das Schiff war seit 1892 über 40 Jahre auf dem Bodensee unterwegs und wurde 1933 ausgemustert und versenkt.

Finaler Bergungsversuch fehlgeschlagen

Eigentlich waren die Experten und Freiwilligen guter Dinge: Diesmal würde es gelingen, das Dampfschiff, das seit 1933 am Grund des Bodensees liegt, zu bergen. Doch Enttäuschung machte sich breit. Beim Versuch, das Schiff zu heben, hat es technische Probleme gegeben. Eine wichtige Stahlplattform knallte auf das Wrack.

Woran genau es gelegen hat, ist noch nicht abschließend klar. Laut Projektleiter Silvan Paganini hat ein Bremssystem für ein dickes Stahlkabel versagt. Die 25 Tonnen schwere Bergungsplattform samt den gelben Hebesäcken ist zu schnell gen Grund gesunken. Aufnahmen von Tauchrobotern zeigen Chaos und lassen nichts Gutes erahnen. Dort müsse nun erst mal aufgeräumt werden, so die Bergungsexperten.

Unterstützer aus aller Welt dabei

Rund zwei Jahre lang hat das Team um Silvan Paganini geplant, getüftelt, gebaut. Es wurde extra ein Verein gegründet – der Schifffsbergeverein in Romanshorn. Die Mitglieder haben Spenden gesammelt für die Bergung. Sie hatten Unterstützung aus aller Welt. Ein Scheich aus Abu Dhabi hatte kurzerhand die Hebesäcke per Luftfracht in die Schweiz geschickt. Viele Firmen haben das Team mit ihrem Wissen und mit Material unterstützt und auch Arbeitszeit gespendet, um zum Beispiel gerade jene Stahlplattform zu schweißen, die schlussendlich auf das Wrack knallte.

Lösung aktuell nicht in Sicht

Das war ein schwerer Rückschlag für das Team. Projektleiter Silvan Paganini hat gestern gesagt, dass das "Projekt Bergung damit sicher gescheitert" sei. Damit ist klar: Vorerst wird nichts aus der Bergung.

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