"Antibiotika gehören zu den am häufigsten im ambulanten Bereich verschriebenen Arzneimitteln", erklärte Veit Wambach von der "Agentur deutscher Ärztenetze" bei der Vorstellung des Projekts. Durch spezielle Schulung der Ärzte und ihres Praxispersonals sowie durch bessere Aufklärung der Patienten soll die Verschreibung von Antibiotika stark reduziert werden.
Antibiotika oft aus Vorsicht
Viel zu oft würden Antibiotika aus reiner Vorsicht verordnet werden, zum Beispiel bei Erkältungen. Dort wirken sie aber nicht, da grippale Infekte und Erkältungen nicht durch Bakterien, sondern durch Viren ausgelöst werden. Bei schweren bakteriell bedingten Infektionen ist der Einsatz eines Antibiotikums dagegen sinnvoll.
Enger Austausch
Die teilnehmenden Arztpraxen sind in lokalen Ärztenetzen verbunden, arbeiten eng zusammen und tauschen sich regelmäßig aus. Partner des Projekts sind die Kassenärztlichen Vereinigung Bayern, die AOK Bayern und die "Agentur deutscher Ärztenetze". Das Forschungsprojekt läuft drei Jahre und wird mit 5,1 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds vom Bundesausschuss gefördert.