Eine Maske auf einem Weltatlas in einem Klassenzimmer mit Präsenzunterricht
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Von einem verhältnismäßig entspannten Start an den Schulen nach den Weihnachtsferien berichtet das Kultusministerium.

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Präsenzunterricht: So läuft es an Bayerns Schulen

Die Zahl der Corona-Infektionen steigt rasant. Für Schulen bedeutet das: Immer mehr Schülerinnen und Schüler werden in Quarantäne geschickt, immer mehr Lehrkräfte fehlen. An einigen Schulen muss improvisiert werden, andere hatten bislang Glück.

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Am Ende der vergangenen Woche befand sich gut ein Prozent aller bayrischen Schülerinnen und Schüler in Quarantäne. Die Zahlen schwanken jedoch, je nach Region und Schule. Von einem verhältnismäßig entspannten Start berichtet das Kultusministerium. Die Zahl der positiven Tests sei nicht bedeutend höher gewesen als vor den Ferien.

Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo
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Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo zur Lage an den Schulen

Schulleiter: "Haben mit dem Schlimmsten gerechnet"

Nachrichten von der ansteckenderen Omikron-Variante kursierten schon seit Dezember. An der Grundschule in Landau an der Isar habe man daher nach den Weihnachtsferien mit dem Schlimmsten gerechnet, sagt der Schulleiter Andreas Fischer. "Wir wussten dann auch nicht, ob wir die Schulbücher und Schulmaterialien den Kindern mit nach Hause geben, damit wir den möglichen Distanzunterricht dann auch besser starten können."

Diese Befürchtungen hätten sich aber in der vergangenen Woche nicht bewahrheitet, sagt Fischer, der auch Vorsitzender des Bayerischen Schulleitungsverbandes ist: "Wir hatten an unserer Grundschule hier nur zwei positive Fälle, wo Kinder sich in Quarantäne begeben mussten und insofern konnten wir den Präsenzunterricht hier gut starten."

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Situation an den Schulen

Jannika geht in die 11. Klasse des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in München und berichtet von vielen fehlenden Schülerinnen und Schülern: "Ja, tatsächlich sind relativ viele Leute in Quarantäne gegangen. Es gab teilweise Kurse, bei denen nur zwölf Leute aufgetaucht sind, weil es halt alles Freundesgruppen sind und immer, wenn einer von denen Corona hatte, sind alle anderen auch in Quarantäne gegangen."

Auch die Schulleiterin der Grundschule an der Klenzestraße in München, Mariella Piller, berichtet über eine chaotische erste Schulwoche. Gleich am ersten Tag habe es mehr positive Fälle als sonst gegeben, Lehrkräfte fehlten, eine 3. Klasse habe gesammelt in Quarantäne geschickt werden müssen. "Nach diesen ersten zwei Tagen blickt man, finde ich jetzt echt finster in die nächsten Wochen", so Piller.

Zeit für Unterricht und Motivation wird knapper

Was Piller vor allem Sorge bereitet: Bei der zunehmenden Anzahl von positiven Tests, auch bei den Lehrkräften, binde das Corona-Management die gesamten Ressourcen. Was den eigentlichen Beruf ausmache, das Unterrichten, die Motivation zu wecken, gehe aktuell stark verloren "weil man selber auf so einem absoluten Stresslevel steht", beschreibt es Piller.

Trotzdem versucht man in der Grundschule an der Klenzestraße, die Kinder in Quarantäne mit Materialien zu versorgen, sie per Videokonferenz in den Unterricht mit einzubeziehen. Aber auch das, sagt Piller, sei eben nochmal zusätzlicher Aufwand.

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