Detailaufnahme eines weißen Autohecks mit vier Auspuffrohren
Bildrechte: picture alliance / SZ Photo | Robert Haas

Nach Angaben der Polizei waren rund 500 Fahrzeuge bei der nicht angemeldeten Versammlung.

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Polizei löst Autoposer-Treffen mit 500 Fahrzeugen auf

Zu einem Großeinsatz ist die Polizei Samstagnacht ausgerückt. Nach Freising waren Autoposer mit 500 Fahrzeugen zu einem nicht angemeldeten Treffen gekommen. Mindestens zwei Frauen wurden dabei verletzt. Die Beamten erstatteten zahlreiche Anzeigen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Polizei hat Samstagnacht eine nicht angemeldete Veranstaltung von Autoposern mit rund 500 Fahrzeugen in Freising aufgelöst. Zu dem Treffen war laut Polizei über soziale Medien aufgerufen worden.

Zunächst wollten sich die Szenemitglieder demnach angeblich in der Nähe des Flughafens München treffen, tatsächlich versammelten sich die Autoposer dann am Abend aber auf dem Schlütergelände, einem Gewerbepark bei Freising. Die Polizei spricht von 500 Autoposern mit ihren szenetypischen Fahrzeugen und über 1.000 Zuschauern.

Tuner-Fahrzeug außer Kontrolle - Frau verletzt

Im Verlaufe des Abends sei die Stimmung unter den Teilnehmern fortlaufend aggressiver geworden, so die Polizei. Zuschauer hätten mit einer Schreckschusswaffe in die Luft geschossen und Feuerwerkskörper gezündet. Mehrere Personen seien auf das Dach der Schlüterhalle geklettert.

Eine Frau, die mit anderen Zuschauern Spalier für die Autoposer stand, soll von einem Pkw-Fahrer angefahren und verletzt worden sein. Sie kam mit Verdacht einer Mittelfußfraktur ins Krankenhaus. Außerdem sei eine 16-Jährige leicht verletzt worden, als ein Tuner-Fahrzeug außer Kontrolle in die Zuschauermenge geriet.

Polizei erstattet zahlreiche Anzeigen

Die Polizei erstattete zahlreiche Anzeigen gegen die betroffenen Personen, unter anderem wegen Körperverletzung, Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetzes und des Durchführens verbotener Kraftfahrzeugrennen. Zudem wurde ein Strafverfahren gegen Verantwortliche wegen eines Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz eingeleitet, weil sie eine Drohne mehrmals über die Zuschauermenge und in die Kontrollzone des nahegelegenen Münchner Flughafens gesteuert haben sollen.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. Diese hätten kurz vor Mitternacht für einen "kontrollierten Abstrom" der Autoposer gesorgt, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Etwa 60 Fahrzeuginhaber hätten sich dann noch bei Aschheim östlich von München getroffen. Zu größeren Vorkommnissen sei es dort nicht gekommen, so die Polizei, gegen halb zwei Uhr fuhren die Auto-Tuner nach Hause.

Mehrere Treffen der Autoposer-Szene in vergangenen Monaten

Nicht angemeldete Treffen der Autoposer-Szene hatten in den vergangenen Monaten mehrmals zu Großeinsätzen der Polizei in Oberbayern geführt. Ende Oktober beendeten Einsatzkräfte mehrere Veranstaltungen im Münchner Umland mit 2.000 Fahrzeugen. Mitte Dezember versammelten sich über 3.000 Teilnehmer im Landkreis Traunstein und in Rosenheim.

Auch bei diesen beiden Treffen kam es zu zahlreichen Strafanzeigen. Die Beteiligten kritisierten im Nachgang das ihrer Ansicht nach harte und nicht angemessene Vorgehen der Polizei. Unter anderem machten sie Einsatzkräfte dafür verantwortlich, dass eine unbeteiligte Frau verletzt wurde und deshalb ins Krankenhaus musste.

Im Audio: Die Soko "Autoposer" - Im Einsatz gegen Lärmbelästigung

Ein Polizist der Kontrollgruppe "Autoposer" überprüft in Hamburg einen Porsche (Archivbild)
Bildrechte: dpa | Georg Wendt
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Autoposer

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