Bildrechte: pa/dpa/Armin Weigel

Der 53-Jährige erschien am ersten Prozesstag vermummt im Gerichtssaal

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Plädoyers im Missbrauchsprozess gegen Ex-Priester erwartet

Im Missbrauchsprozess gegen einen ehemaligen Priester werden heute vor dem Landgericht in Deggendorf die Plädoyers erwartet. Laut Anklage hat der Mann seit Mitte der 90er-Jahre fünf Buben bei mindestens 100 Gelegenheiten sexuell missbraucht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Seit fast zwei Monaten muss sich ein Ex-Priester wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor dem Landgericht Deggendorf verantworten. Früher als geplant geht der Prozess jetzt in die entscheidende Phase. Für heute sind die Plädoyers geplant. Das Urteil soll am Donnerstag fallen.

Schon im Gefängnis Sexualstrafen abgesessen

Über Jahre soll der Ex-Priester mehrere Buben bei mindestens 100 Gelegenheiten sexuell missbraucht haben. Schon von 2003 bis 2009 saß der in Wuppertal geborene Angeklagte aufgrund eines Urteils des Landgerichtes Karlsruhe wegen Sexualstraftaten im Gefängnis. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe entfernte ihn die Kirche zwar offiziell aus dem Klerikerstand. Trotzdem - so der Staatsanwalt - reiste er weiter durch Europa, gab sich als Pfarrer aus und machte sich wieder an Kinder heran. Viele der erneuten Taten wertet der Staatsanwalt als schweren sexuellen Missbrauch. 

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann zudem Urkundenfälschung, Betrug und Missbrauch von Titeln vor. Er soll sich so mindestens 100.000 Euro erschlichen haben, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.

Zum Schutz der minderjährigen Opfer fanden weite Teile des Prozesses bislang unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Auch die für heute geplanten Plädoyers finden ohne Zuschauer und Medienvertreter statt.