Ein Kind schwimmt in einem Wellenbad. (Symbolbild)
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Der Wellenberg in Oberammergau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen schließt Ende September. (Symbolbild)

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Personalmangel, hohe Gaspreise: Aus für Oberammergaus Schwimmbad

Der Wellenberg, Oberammergaus Traditions-Schwimmbad, muss schließen. Fehlendes Personal, ein hohes Defizit und steigende Gaspreise ließen dem Gemeinderat keine andere Wahl. Nur ein kleiner Lichtblick bleibt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Nach dem Alpamare in Bad Tölz und dem Karwendelbad in Mittenwald hat es nun wieder ein Schwimmbad in Oberbayern erwischt. Der Wellenberg in Oberammergau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen schließt Ende September. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Personalmangel und explodierende Energiekosten machen einen normalen Betrieb nicht mehr möglich. Gerade wegen der hohen Gaspreise stehen derzeit viele Schwimmbäder unter Druck.

Schließung des Wellenberg steht seit Jahren im Raum

Der Wellenberg hat eine lange Geschichte: Einst war das Schwimmbad weit über die Landkreisgrenzen für das Wellenbecken bekannt - daher auch der Name. Doch als die Wellenattraktion in die Jahre kam, wurde sie 2005 geschlossen. Das war der Anfang vom Ende: Es kamen immer weniger Besucher, im Gegenzug stiegen die Unterhaltskosten. Auch die beiden Rutschen - 65 und 100 Meter lang - waren nicht mehr sicher und der Betrieb wurde eingestellt.

Dann kam es noch zu einem tödlichen Unfall eines zehnjährigen Kindes. Zwei Bademeister mussten sich vor Gericht verantworten, das Verfahren wurde eingestellt. Heute ist die Situation so, dass Personal fehlt. Hinzu kommt, dass auch das Quellwasser-Naturbecken ausgelassen werden muss. Es war ein Ende auf Raten, seit Jahren wird die Schließung schon diskutiert. Doch jetzt ist es amtlich - mit elf zu acht Stimmen vom Gemeinderat beschlossen.

Steigende Energiekosten und Gaspreise

Die Abstimmung war die schwerste Entscheidung seiner Amtszeit, sagt Bürgermeister Andreas Rödl (CSU). Millioneninvestitionen wären für den Erhalt nötig gewesen - und dazu steigende Energiekosten und Gaspreise. Schon jetzt schreibt das Bad pro Jahr ein Defizit von rund einer Million Euro. Sämtliche Bemühungen der Oberammergauer, Fachkräfte für den Betrieb zu gewinnen, sind gescheitert.

Außenbereich bleibt für Sommerbetrieb erhalten

Ob der Gebäudekomplex abgerissen wird oder anderweitig genutzt wird, ist derzeit unklar. Beschlossen wurde aber, dass der Außenbereich mit seinem 50 Meter-Becken für den Sommerbetrieb genutzt werden soll. Angedacht ist auch ein Planschbecken samt Liegewiese und Volleyballfeld. Für einen Freibad-Betrieb würden Personal und Geld ausreichen, heißt es aus Oberammergau.

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