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Maler Triegel vor Papst Porträt Benedikt XVI

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Benedikt-Porträt: Gänswein wollte "Lifting" für den Papst

Georg Gänswein, der Sekretär von Benedikt XVI wollte laut Maler Michael Triegel eine Umarbeitung des Papst-Porträts. Ihm fehle die „jugendliche Leichtigkeit“. Triegel lehnte ab. Das Bistum Regensburg hatte das Bild 2009 in Auftrag gegeben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Wie Michael Triegel dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte, schrieb Gänswein dem Maler, es sei ihm nicht gelungen, "die jugendliche Frische Seiner Heiligkeit" zu treffen. Gänsweins Ansinnen "habe ich natürlich abgelehnt", so der 48-jährige Maler.

Mund des Papstes offen und leicht schief

Konkret habe sich der Sekretär und enge Vertraute des früheren Papstes unter anderem daran gestoßen, dass der Mund des Papstes offen und leicht schief stehe. Zudem seien Teile der liturgischen Kleidung unangemessen verrutscht. 2013 malte Triegel für die deutsche Vatikan-Botschaft in Rom ein zweites Benedikt-Porträt. Laut der Zeitung ähnelt es dem ersten stark, wirkt aber in einigen Punkten vergleichsweise abgemildert.

"Ich höre sehr gern darauf, was sich ein Auftraggeber wünscht. Was ich davon umsetze, muss ich natürlich vor mir selbst verantworten" Michael Triegel

"Kirchenkunst leider oft nur Kirchenkitsch"

Generell aber seien gerade kirchliche Auftraggeber nach seiner Beobachtung "oft besonders defensiv im Umgang mit namhaften Künstlern, um diese nur ja nicht zu verprellen und sich dann stattdessen mit Werken minderer Qualität zufriedengeben zu müssen". Diese Gefahr bestehe, räumte Triegel ein. "Nicht umsonst schwingt im Begriff 'Kirchenkunst' heute sofort die Abwertung mit. Kirchenkunst ist leider oft nur Kirchenkitsch."