Obdachlosenhilfe Nürnberg
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Lebensmittelausgabe bei der Obdachlosenhilfe Nürnberg

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Obdachlosenhilfe Nürnberg: Im Einsatz für Hilfsbedürftige

Seit 2014 gibt es die private Initiative der Obdachlosenhilfe in Nürnberg. Zunächst unterstützten die ehrenamtlichen Helfer zwischen 15 und 30 Obdachlose in der Stadt. Doch inzwischen kommen immer mehr Hilfesuchende an die Ausgabestelle.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau am .

Es hat sich rumgesprochen bei den Bedürftigen: Jeden ersten Samstag im Monat findet die Ausgabe statt. Zentral in der Nürnberger Innenstadt, zwischen dem Neuen Museum und dem Handwerkerhof bauen die Ehrenamtlichen ihre Tische auf. Fein säuberlich sind Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung sortiert. Hosen, Hemden, Taschen, Shampoo, Feuerzeuge, Nudeln, Backwaren finden sich an den einzelnen Stationen. Alles hier stammt fast ausschließlich aus Spenden. Die Organisation ist darauf angewiesen. Als Initiative ist sie allerdings steuerrechtlich nicht anerkannt, Spendenquittungen können nicht ausgestellt werden.

Rentner, Obdachlose und Flüchtlinge kommen an die Ausgabestelle

Jeder, der bedürftig ist, kann sich in die Warteschlange einreihen. Die Obdachlosenhilfe verlangt keinen Nachweis. Schon ab neun Uhr früh bildet sich ein Kreis von Wartenden rund um den Klarissenplatz. Die meisten haben Taschen oder Einkaufs-Trolley dabei. Fast alle hier kennen sich von den verschiedenen Ausgabestellen, oder von der Straße. Jeder Wartende erhält ein nummeriertes Bändchen. Obdachlose, Rentner und besonders Bedürftige bekommen die ersten Nummern, sie dürfen zuerst an die Tische. So ist gewährleistet, dass diese Menschen ganz sicher etwas mit nach Hause nehmen können. Auch Angela Petrow steht in der Schlange und wartet geduldig, bis die Ausgabe beginnt. Sie hat noch eine Wohnung, aber sie ist arbeitslos. Seit ihr Mann gestorben ist, bleiben ihr noch 300 Euro im Monat zum Leben. Es fehlt am nötigsten. Mit frischen Lebensmitteln, Dosen und Hygieneartikeln deckt sie sich ein. Es sind vor allem alte Menschen, deren Rente nicht reicht, oder auch Flüchtlinge, die hier Unterstützung suchen.

Not wird größer

Christine Thoma ist seit fast fünf Jahren mit im Team der Obdachlosenhilfe Nürnberg. Sie organisiert und koordiniert unermüdlich die ehrenamtlichen Helfer. Sie kennt fast jeden der Wartenden und nimmt sich zeit für einen kurzen Plausch. Und sie beobachtet, dass die Not und die Bedürftigkeit größer geworden ist in den letzten Jahren.

"Jetzt schlägt halt die Vergangenheit zu. Die die in den 60-er Jahren einen einfachen Job hatten, schlecht bezahlt waren, die haben jetzt eine kleine Rente und durch die Energiekosten und die höheren Lebenskosten tuts halt einfach weh und sie können das nicht mehr bezahlen", Christine Thoma

Wer spenden möchte, oder sich bei der Obdachlosenhilfe ehrenamtlich engagieren möchte, der trifft die Helferinnen und Helfer jeden ersten Samstag im Monat ab 12 Uhr am Klarissenplatz in Nürnberg.

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