Bildrechte: Leere Wahlkabinen

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Sag mir, wo Du wohnst, und ich sag Dir, ob Du wählst

Die Wahlbeteiligung in Deutschland sinkt nicht nur, sie ist auch ungleich über die Gesellschaft verteilt. Teile der Bevölkerung laufen Gefahr, politisch nicht mehr gehört zu werden. BR Data zeigt am Beispiel Nürnbergs die Zusammenhänge.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Die Wahlbeteiligung in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten nach unten entwickelt, auch wenn es 2013 einen leichten Anstieg gab. Und Nürnberg war bei der vergangenen Bundestagswahl die deutsche Großstadt mit dem niedrigsten Wert: 66,9 Prozent. Dabei gibt es hier auch Gegenden wo besonders viele Menschen wählen. „Nicht der Rückgang an sich ist gravierend, sondern dass er sozial ungleich verteilt ist“, sagt die Soziologin Sigrid Roßteutscher von der Universität Frankfurt.

Der Einfluss des Wohnorts auf die Wahlbeteiligung ist dabei offensichtlich: In Nürnberg-Erlenstegen beispielsweise gingen bei der letzten Bundestagswahl 80 Prozent der Wahlberechtigten wählen. Betrachtet man diesen Zusammenhang für alle Nürnberger Bezirke, zeigt sich allerdings ein eindeutiges Muster: Je höher die Arbeitslosigkeit in einem Viertel, desto niedriger ist die Wahlbeteiligung.

Nicht nur Nürnberg betroffen

Und das Phänomen ist nicht nur in Nürnberg zu beobachten. In nahezu allen deutschen Großstädten sieht es ähnlich aus. Das führt dazu, dass Menschen aus sozial benachteiligten Vierteln im politischen System nicht ausreichend repräsentiert sind. Eine soziale Schieflage der Demokratie droht.