Der neue Interims-ZOB in Regensburg
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Neuer Interims-ZOB in Regensburg geht in Betrieb

In Regensburg ist der Interims-ZOB eröffnet worden. Am Sonntag ging der provisorische Zentrale Omnibusbahnhof zwischen Hauptbahnhof und Altstadt pünktlich zum Fahrplanwechsel der Bahn in Betrieb. Er ist Teil der umfassenden Neugestaltung des Areals.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Ein Interims-ZOB soll in Regensburg während der umfassenden Neugestaltung des Bahnhofsumfelds für einen reibungslosen Nahverkehr sorgen. Auf dem sogenannten Kepler-Areal war für die Neugestaltung auch ein Hochhaus gesprengt worden. Neun Monate wurde danach an dem provisorischen Zentralen Omnibusbahnhof gebaut, betreiben wird ihn das Stadtwerk.

Bahnhofsumfeld wird umfassend umgestaltet

Ursprünglich plante die Stadt an dieser Stelle auch ein neues Kultur- und Kongresszentrum. Dieses wurde aber 2018 in einem Bürgerentscheid abgelehnt - es war der vierte Bürgerentscheid zu diesem in Regensburg mittlerweile eher leidigen Thema. Nun entstehen auf dem 80.000 Quadratmeter großen Areal in den kommenden Jahren ein neuer Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB), eine Tiefgarage und Abstellplätze für Fahrräder. Auf den Verkehrs-, Frei- und Grünflächen sollen künftig Fußgänger und Radfahrer Vorrang haben.

"Meilenstein" auf dem Weg zur Umgestaltung

"Ich freue mich, dass wir heute einen Meilenstein des Großprojektes 'kepler+' erreicht haben und so die Situation für die Fahrgäste verbessern und den Öffentlichen Personennahverkehr weiter attraktiv halten können", so Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer bei der Eröffnung.

Sandra Schönherr, Betriebsleiterin "das Stadtwerk.Mobilität" und Mitglied der Geschäftsführung des RVV betonte, der vorübergehende Busbahnhof auf dem Kepler-Areal lasse den ÖPNV in Regensburg und der Region noch näher zusammenrücken: "Die kurzen Umsteigewege zwischen Regional- und Stadtbussen sind eine charmante, praktische und auch sichere Lösung für unsere Fahrgäste, bis der endgültige Umsteigeknotenpunkt am Hauptbahnhof fertig ist.“

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Baureferentin Christine Schimpfermann, OB Gertrud Maltz-Schwarzfischer und RVV-Betriebsleiterin Sandra Schönherr durchschneiden das rote Band

Elf Haltestellen sind für den Stadtbusverkehr vorgesehen, 13 Haltestellen für die Regionalbusse sowie eine Haltestelle für den Altstadtbus. Der Interims-ZOB ist zur besseren Orientierung in die Haltestellenbereiche A/B/C gegliedert. Jeder Abschnitt hat überdachte Wartebereiche und ist niederschwellig zu erreichen.

Im Bereich A (blau) fahren an sechs Bussteigen überwiegend die Stadtbusse ab. Dort sind windgeschützte Wartemöglichkeiten, Ticketautomaten sowie Digitalanzeigen zu den Bussen zu finden. In den Bereichen B (grün) an der Albertstraße und C (rot) an der südlichen Maximilianstraße fahren Regional- und Stadtbusse gemeinsam ab. Wo welcher Bus genau abfährt, ist auf der Homepage des RVV zu finden.

Autoverkehr vor dem Bahnhof soll reduziert werden

Am Ernst-Reuter-Platz wurde für die ein- und ausfahrenden Busse ein Kreisverkehr eingerichtet. Außerdem hat der Interims-ZOB eine öffentliche Toilette bekommen. Christine Schimpfermann, Planungs- und Baureferentin der Stadt Regensburg, war es wichtig, dass bereits der Interims-ZOB eine gewisse Qualität aufweist: "Wir wollten den Bürgerinnen und Bürgern einen Busbahnhof bieten, der zwar noch nicht an seiner finalen Stelle steht, aber sich schon wie ein richtiger Busbahnhof anfühlt. Wir möchten die Verkehrswende voranbringen und daher ist es so wichtig, den Öffentlichen Nahverkehr zu stärken. Rad- und Fußwege erhalten darüber hinaus einen größeren Stellenwert und der Autoverkehr im Bahnhofsumfeld wird nachhaltig reduziert.“

Der Bahnhofsplatz ist künftig für den Individualverkehr gesperrt. Der Bahnhof bleibt zwar von beiden Seiten erreichbar, aber eine Querung von Ost nach West und umgekehrt ist nicht mehr möglich.

Autofahrer müssen sich umstellen

Dies bedeute für viele Verkehrsteilnehmer eine Umstellung, erklärte Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Gleichzeitig warb die Oberbürgermeisterin um Verständnis: "Eine Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs kann an dieser Stelle aber auch nur gleichzeitig mit der Reduzierung der Durchfahrtsmöglichkeiten für Autofahrer einhergehen".

Wettbewerb für Ideen zur Neugestaltung

Im Bereich der Bahnhofstraße sollen im Frühjahr 2022 archäologische Sondierungsarbeiten beginnen. Oft schon wurden bei Bauarbeiten in Regensburg archäologische Schätze im Boden gefunden, etwa aus der Römerzeit. Ein Wettbewerb soll eine attraktive Neugestaltung des nördlichen Bahnhofsplatzes voranbringen, und eine Tiefgarage "qualitätsvoll" integrieren.

Geplant ist laut Stadt nicht nur eine Tiefgarage für Autos, sie soll auch Platz bieten für etliche Hundert Fahrräder. Mit dem Beginn der Bauarbeiten für die Tiefgarage ist frühestens 2024 zu rechnen, anschließend kann die Oberflächengestaltung inklusive des Busbahnhofes beginnen.

Der Interims-ZOB bleibt bis zur Inbetriebnahme des neuen Zentralen Omnibusbahnhofs in Betrieb. Anschließend wird er zurückgebaut und das Kepler-Areal unter Beteiligung der Regensburger Bürgerinnen und Bürgern neugestaltet.

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