"Jugendfeuerwehr" steht auf der Jacke eines Teilnehmer, der mit anderen zusammen vor dem Feuerwehrhaus in Karlsfeld steht
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Mit einer gewagten Kampagne sorgt die FF Karlsfeld für Nachwuchs.

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Nachwuchssorgen gelöscht - Erfolgsstory Feuerwehr Karlsfeld

Nachwuchssorgen gelöscht - Erfolgsstory Feuerwehr Karlsfeld

Überall hat die Feuerwehr Probleme, neue Mitglieder zu finden. In Karlsfeld bei Dachau gelang das mit einer gewagten Kampagne: Plakate mit Texten wie "Richtig dicht sind bei uns nur die Atemschutzmasken" führten zu einer Rekordzahl an Neueintritten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Jeder ist froh, dass es sie gibt und dass sie da sind, wenn man sie braucht. Doch ohne neue Mitglieder haben viele ehrenamtliche Einrichtungen ein großes Problem - auch die Freiwilligen Feuerwehren. Häufig fehlt der Nachwuchs. In Karlsfeld im Landkreis Dachau hatte die Feuerwehr deshalb eine ungewöhnliche Marketing-Kampagne gestartet - mit unerwartet großem Erfolg.

Rattenscharfe Sprüche

In der gesamten Stadt hingen Plakate mit Slogans wie: "Die einzigen, die bei uns rattenscharf sind, sind unsere Trennschleifer", "Wir haben keine Türen ... wir gehen durch Wände: stark für DICH, noch stärker MIT Dir" oder "Wenn alle in Karlsfeld wegrennen, dann kommen wir."

Kampagne mobilisiert

Mittlerweile 46 neue Mitglieder konnten die Karlsfelder mit ihrer Aktion dazugewinnen - ein absoluter Rekord. Christian ist einer von ihnen: Er fühlte sich von den Sprüchen sofort angesprochen. "Ich hätte nicht gedacht, dass mich das gleich so mitreißt. Ich bin richtig im Feuerwehrfieber", sagt er.

Unerwarteter Erfolg

Dass ihre Aktion gleich so gut ankommt, damit hat niemand gerechnet. Denn ob man "Richtig dicht. sind bei uns nur die Atemschutzmasken" wirklich auf ein Plakat schreiben kann, da gingen die Meinungen auseinander. Viele waren anfangs skeptisch, ob das so funktionieren wird, erzählt Kommandant Michael Peschke. Er freut sich, dass dafür aber jetzt der Beweis erbracht wurde.

Mehr Feuerwehrler werden dringend gebraucht

Die Einsätze für die Freiwillige Feuerwehr Karlsfeld haben sich in den letzten 30 Jahren etwa verdreifacht, denn immer mehr Menschen ziehen dorthin - in den Großraum München. Zugleich gab es deutlich zu wenig Ehrenamtliche, um all diese Einsätze zu stemmen.

Neubürger mit einbeziehen

Christian ist neu nach Karlsfeld gezogen. Er habe sich gefragt, erzählt er, was er machen könnte, um Leute kennenzulernen und gleichzeitig etwas Sinnvolles zu tun. Dann ist er an einem Plakat der Feuerwehr vorbeigelaufen und hat sich gedacht "da schreib ich mal hin".

Übung beim Ausbilder

Draußen ist es bereits dunkel, es hat Minusgrade. In voller Einsatzmontur stehen die Feuerwehrler bereit zur Übung. Die Neuzugänge werden gebraucht und direkt angelernt. Heute sollen sie eine verletzte Person aus dem zweiten Stock retten. Gleich geht es mit der Drehleiter hoch auf den Übungsturm - gar nicht so ohne. "Die größte Herausforderung ist es, der Drehleiter zu vertrauen", sagt er, während er zusammen mit Christian zwölf Meter in die Höhe schwebt. Oben angekommen wird der Übungspatient mit der Trage auf die Leiter gereicht. Solche Einsätze kommen mehrmals im Jahr vor, etwa wenn das Treppenhaus zu eng ist. Zurück auf dem Boden lobt der Ausbilder: "Christian hat das super gemacht."

Feuerwehr ist mehr als ein Hobby

Der Piepser kann auch mitten in der Nacht losgehen. Umso mehr freut es die arrivierten Ehrenamtlichen, dass auch die Neuen sofort "Feuer gefangen" haben. Zusammenhalt, Kameradschaft - auch darum geht es bei der Freiwilligen Feuerwehr.

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