Die neue Orgel im Augsburger Kongresszentrum und (von links) Jens-Holger Ziegler von der Wirtschaftsförderung der Stadt Augsburg, Orgelbauer Siegfried Schmid, Konzertorganist Christian Schmitt und der  Generalmusikdirektor des Staatstheaters Augsburg Domonkos Heja.
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk/Barbara Leinfelder

Endlich ist es so weit: Die frisch sanierte Orgel kann der Öffentlichkeit präsentiert werden.

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Nach jahrelanger Stille: Augsburger Kongress-Orgel ertönt wieder

Ein Kongresszentrum, in dem eine Orgel steht, das ist eine Seltenheit. In Augsburg gibt es das. Allerdings war die Orgel so stark sanierungsbedürftig, dass sie jahrzehntelang unbrauchbar war. Jetzt ist sie saniert. Was nur mit Spenden möglich war.

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Sie klingt mächtig und ist nagelneu saniert: Die Steinmayer-Orgel im Augsburger Kongress am Park. An die 20 Jahre lang war sie stumm geblieben und hinter einer holzgetäfelten Wand verschwunden. Sie hatte Löcher in den Bälgen und die Gummidichtungen waren zerbröselt. Das ist kein Zustand, meinten die Musikfreunde der Philharmonischen Gesellschaft in Augsburg und sammelten Spenden. Im Zuge dessen fasste dann der Stadtrat den Entschluss zur Generalüberholung. Jetzt ist die Orgel, nach der internen Tonprobe, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Tausende Orgel-Pfeifen sorgen für eine enorme Klangvielfalt

Für die Generalsanierung war der Allgäuer Orgelbauer Siegfried Schmid zuständig. In monatelanger Arbeit hat er das gesamte Instrument erst einmal auseinandergebaut, und dann wieder neu zusammengesetzt. Jede Orgelpfeife hat er dabei in der Hand gehabt, erzählt er. Und das sind viele. Genau 4485 Pfeifen hat das rund 10 Tonnen schwere Instrument, von der hellen Flötenpfeife bis zum tiefen Bass, eine faszinierende Klangvielfalt.

Gemeinsame Finanzierung ermöglicht Orgel-Sanierung

Rund 350.000 Euro hat die Sanierung gekostet, die Philharmonische Gesellschaft der Stadt hat mehr als ein Drittel der Summe gesammelt. Auch die Landesstiftung des Freistaats, die Stadt Augsburg und der Bezirk Schwaben haben sich an der Finanzierung beteiligt.

Eine Orgel in einem Kongresszentrum - das gibt es nicht oft

Gebaut wurde die Orgel mit ihren 65 Registern in Oettingen im Ries, 1972 zog sie in die Augsburger Kongresshalle ein. Sie gilt als eine der wenigen Orgeln in Bayern, die nicht in einer Kirche, sondern in einem Konzertsaal verbaut ist.

Die Bürger können die Orgel bald in Konzerten hören

Zum Start der neuen Spielzeit des Augsburger Staatstheaters soll die Orgel mit dem 1. Sinfoniekonzert "Prophetie" am 27. September 2021 feierlich eingeweiht werden. Generalmusikdirektor Domonkos Héja sagt dem BR, er freue sich sehr darüber, nun auch die sogenannte "Königin der Instrumente" künftig in die Konzerte der Philharmoniker mit einbeziehen zu können. Als "Artist in Residence" wurde der Konzertorganist Christian Schmitt verpflichtet. Er wird über die gesamte nächste Spielzeit hinweg die neue Orgel in Konzerten den Augsburgern und auswärtigen Besuchern vorstellen.

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