Der Lehrberger Bahnhof steht nach knapp einem Jahr wieder zum Verkauf. Am 19. März 2021 war er über eine Online-Auktion eines Berliner Auktionshauses versteigert worden. Jetzt wird er wieder zum Verkauf angeboten – für deutlich mehr Geld. Und das, obwohl der Bahnhof nach wie vor unsaniert ist.
Käufer will jetzt 165.000 Euro für Lehrberger Bahnhof
Das Startgebot bei der Auktion im März 2021 lag bei 9.000 Euro, schließlich ging er für 105.000 Euro weg. Der damalige Käufer aus Freiburg will nun auf einem Online-Immobilienportal 165.000 Euro für das Haus mit 780m² Fläche und gut 700m² Grund haben. Saniert hat er nichts. Auf die Frage, warum er verkaufe, antwortete der Mann auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks, dass er mit seiner Familie doch nicht nach Lehrberg ziehen wolle. Zu teuer sei ihm die Sanierung des Bahnhofs nicht gewesen.
Lehrbergs Bürgermeisterin erwartet wenig Interesse
Die Erste Bürgermeisterin von Lehrberg, Renate Hans (Freie Wähler), entdeckte die Anzeige per Zufall. Während die Versteigerung vor einem Jahr für Aufsehen in der Gemeinde sorgte, sieht sie erneutem Trubel gelassen entgegen. Einige Bürgerinnen und Bürger hätten damals zwar aktiv mitgeboten, seien aber ausgestiegen, weil ihnen der Bahnhof schließlich zu teuer war. Das ändere sich durch den noch höheren Preis sicher nicht, sagt Hans. Denn nach dem Kauf stünden hohe Kosten für die Sanierung des Bahnhofsgebäudes samt Grundstück an.
Bahnhof war der Gemeinde Lehrberg zu teuer
Die Gemeinde Lehrberg selbst hatte den ehemaligen Bahnhof zunächst besichtigt und geprüft, ob sie das Haus kaufen wolle. Jedoch sei der Sanierungsbedarf aus Sicht der Verwaltung zu hoch gewesen, so die Bürgermeisterin. Zudem würden keine öffentlichen Gebäude in Lehrberg benötigt.
Der Lehrberger Bahnhof ist seit 1974 nicht mehr in Betrieb und wird nicht mehr angefahren. Allerdings ist die Bahnstrecke entlang des Gebäudes noch aktiv.
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