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Münchner Polizei postet an Silvester Bleigießen mit Patrone

Bleigießen mit Patrone?! Es sollte ein ironischer Post sein, aber dann löschte die Münchner Polizei ihn wieder. Sein Team sei zu weit gegangen, sagt auch Pressesprecher da Gloria Martins. Aber die Polizei müsse auch unterhaltsame Themen bespielen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Auf dem Foto, dass das Social-Media-Team des Münchner Polizeipräsidiums an Silvester in den sozialen Netzwerken verbreitete, sah man eine Patrone auf einem Löffel, darunter brennt eine Kerze. Dazu der Satz "Leben am Limit: Bleigießen in Uniform". Darunter stand der Hinweis: "Achtung: Fotomontage! Nicht nachmachen".

Die "Bild"-Zeitung hatte die Münchner Polizei auf die kritischen Beiträge unter dem Post aufmerksam gemacht. Daraufhin nahm die Pressestelle das Posting aus dem Netz.

Pressesprecher da Gloria Martins: "Als ironischer Beitrag gedacht"

Auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks erklärte Pressesprecher Marcus da Gloria Martins: "Es ist als ironischer Beitrag gedacht gewesen". Mehrere Tausend Follower hätten das Posting geliked und den ironischen Kontext verstanden. Lediglich eine Handvoll Kommentare sei kritisch gewesen.

Auch wenn Munition für Polizisten ein tägliches Arbeitsmittel sei, mache man keine Scherze mit Munition. Deshalb werde er intern Gespräch führen, dass es Grenzen gebe. "Ich weiß aber, dass diese Grenzen eigentlich bekannt sind und in der Regel sehr gut eingehalten werden."

"Für uns ist Munition natürlich etwas anderes, als es jetzt von der Bildsprache auf einen unbeteiligten Dritten wirkt." Pressesprecher Marcus da Gloria Martins

"Hitze einer Kerze reicht nicht aus"

Man dürfe zudem nicht vergessen, dass auf der Fotomontage Warnhinweise angebracht waren. Zudem müsse man den Löffel schon extrem erhitzen, damit eine Gefahr entstehe. "Da reicht keine Kerze aus, dass die Patrone umsetzt." Nur wenn das passiere, würden Projektil und Hülse getrennt und könnten im Extremfall Verletzungen entstehen. Die Reaktionen im Netz hätten gezeigt, dass die Warnhinweise wahrgenommen wurden. Trotzdem betonte Martins:

"Wir müssen für die 0,1 Prozent der Bevölkerung mitdenken, die trotz Warnhinweis und trotz deutlich ironischer Grundbotschaft nicht erkennen, dass es gefährlich ist. Das war letzten Endes ausschlaggebend, dass der Post gelöscht wurde." Pressesprecher Marcus da Gloria Martins

Aufmerksamkeitswettbewerb im Netz

Martins sagte weiterhin, dass es für die Polizei wichtig sei, im Netz Präsenz zu zeigen: "Damit unsere wichtigen Botschaften gehört werden, brauchen wir eine Grundaufmerksamkeit und die schaffen wir nur, indem wir in dem ein oder anderen Fall etwas unterhaltsamere Themen bespielen."