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Millionenschwerer Vergleich zwischen "Prinzessin" und McDonald's

Seit Jahren streiten sich Carla Prinzessin von Hessen und die Burgerkette McDonald's darüber, wer mehrere Filialen in Ingolstadt führen darf. Vor dem Oberlandesgericht München einigten sie sich nun: Carla von Hessen bekommt elf Millionen Euro.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Bizarrer Rechtsstreit: Seit Jahren sind sich Carla Prinzessin von Hessen und der US-amerikanische Konzern McDonald's uneins, wer mehrere Filialen der Burgerkette in Ingolstadt führen darf. Vor dem Münchner Oberlandesgericht trafen sich die gegnerischen Parteien eigentlich, um ein Urteil herbeizuführen. Doch das Gericht bewegte die Kontrahenten zu einem Vergleich. Nun zahlt die Burgerkette elf Millionen Euro an Carla von Hessen.

Streit seit Unfalltod von Otto Prinz von Hessen

Damit wird ein Streit beigelegt, den die Klägerin seit dem Tod ihres Ehemanns vor drei Jahren mit dem Konzern führt. Otto Prinz von Hessen hatte von McDonald's die Franchise-Lizenz für vier Filialen in Ingolstadt erworben und diese auch über viele Jahre betrieben.

Als der Prinz im Mai 2020 mit 55 Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben kam, wollte seine geschiedene Frau die Verträge weiterführen, die ursprünglich bis 2034 laufen sollten. Doch McDonald's sah das anders. Das Unternehmen hielt Carla von Hessen nicht für eine geeignete Franchise-Nehmerin und beendete im Oktober 2020 die Zusammenarbeit.

Kunden sollten am liebsten bar bezahlen

Es folgte ein hartnäckiger Kampf um die Hoheit an den Burger-Tresen. Es gab Hausverbote für die Konzernmanager und die Drohung aus Amerika, die Ingolstädter Filialen komplett zu übernehmen.

Die Auseinandersetzungen spürten auch die Kunden: Carla Prinzessin von Hessen wollte am liebsten nur noch Bargeld von den Kunden, weil die Zahlungen per Karte direkt an McDonald's flossen. Das sorgte für Unmut bei der Kundschaft. Nach dem nun geschlossenen Vergleich wird Carla von Hessen die vier Filialen bis Ende des Jahres räumen und an den US-Konzern zurückgeben.

Burgerkette führt kaum deutsche Filialen in Eigenregie

Die Burgerkette McDonalds hat die meisten seiner rund 1.400 Filialen in Deutschland an Franchise-Nehmer vergeben. Im Allgemeinen profitieren davon beide Seiten. Der Konzern muss die Läden nicht in Eigenregie unterhalten, macht dem Franchise-Nehmer aber exakte Vorgaben, wie er die Filiale zu betreiben hat. Der wiederum bleibt selbstständiger Unternehmer, zahlt an den Konzern Lizenz- und Pachtgebühren, wirtschaftet aber in die eigene Kasse.

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