Blick auf Festung Marienberg in Würzburg
Bildrechte: BR online
Bildbeitrag

Festung Marienberg, Würzburg

Bildbeitrag
>

Mainfränkischer Tourismus schwer von Corona-Pandemie gezeichnet

Mainfränkischer Tourismus schwer von Corona-Pandemie gezeichnet

Die Tourismusbranche in Unterfranken hat in den ersten sechs Monaten massive Einbrüche hinnehmen müssen. Laut IHK Würzburg-Schweinfurt sind Gästeankünfte und Übernachtungen im ersten Halbjahr 2021 für Mainfranken erneut stark rückläufig.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

In den mainfränkischen Hotels bleiben die Betten leer. Die IHK Würzburg-Schweinfurt verweist auf die amtliche Statistik, die wenig Gutes zu bieten hat. In den ersten sechs Monaten des Jahres sind in der Region rund 1,2 Millionen Übernachtungen gezählt worden. Im Vergleich zu den Halbjahreszahlen für das Vor-Corona-Jahr 2019 entspricht das einem Rückgang um 59 Prozent. Zwar blieben Übernachtungsgäste mit durchschnittlich rund vier Tagen länger in der Region als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie mit durchschnittlich 2,5 Tagen in 2019. Doch die geringe Auslastung der Betten von durchschnittlich rund 18 Prozent im Vergleich zu 38 Prozent in 2019 zeige, dass das Übernachtungsgewerbe noch immer schwer unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie leide.

Zu wenige Touristen

"Vor allem die touristischen Übernachtungen fehlen. Allein in Würzburg brach die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland im Vergleich zum Jahr 2019 um 75 Prozent ein, bei Besuchern aus dem Ausland sogar um 90 Prozent. Insgesamt liegt der mainfrankenweite Rückgang durch die Corona-Pandemie bei 59 Prozent", berichtet Christian Seynstahl, Referent Regionalentwicklung der IHK Würzburg-Schweinfurt. "Das lässt sich in diesem Jahr kaum mehr reinholen."

  • Zum Artikel "Tourismus nach Corona: Deutschland-Boom kein Selbstläufer"

Viele Existenzen bedroht

Entsprechend pessimistisch fällt auch der Blick auf den weiteren Jahresverlauf aus. "Trotz der Sommerferien und dem Trend zum Urlaub im Inland rechnet lediglich gut ein Viertel der mainfränkischen Betriebe damit, dass die Geschäfte in den kommenden Monaten besser laufen, die übrigen erwarten allenfalls gleichbleibende oder schlechtere Geschäfte", sagt Elena Fürst, IHK-Referentin für Konjunktur und Statistik. "Viele Betriebe sehen sich dem Abgrund nahe. Das schlägt mittlerweile auch deutlich auf die Finanzsituation der Unternehmen durch: Sieben von zehn Tourismusbetriebe kämpfen mit Liquiditätsengpässen, gut die Hälfte von ihnen bezeichnet die Finanzlage als existenzbedrohend", ergänzt Fürst.

Personalmangel als große Herausforderung

Wie es nach Corona mit dem Tourismus in Unterfranken weitergeht, damit haben sich auch Vertreter der Tourismus-Branche und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft beschäftigt. Ziele seien ein schneller Ausbau der Infrastruktur, des 5G-Mobilfunknetzes sowie des Online-Marketings. Um neue Zielgruppen anzusprechen, sollen außerdem verstärkt die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den Vordergrund gerückt werden. Würzburgs Landrat und Vorstand der GmbH Fränkisches Weinland Thomas Ebert betonte dabei: Eine der größten Herausforderungen sei es, den akuten Personalmangel der unterfränkischen Tourismus- und Gastronomie-Branche auszugleichen und Arbeitsplätze langfristig zu sichern.

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels war von 280 000 Übernachtungen die Rede. Die Zahl wurde zwischenzeitlich aber von der IHK Würzburg Schweinfurt auf 1,2 Millionen Übernachtungen korrigiert.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!