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Vom Unwetter umgeknickte Bäume

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Lebensgefahr in sturmgeschädigten Wäldern in Oberbayern

Forstwirte in Oberbayern haben noch keinen genauen Überblick, wie hoch die Unwetterschäden sind. Wälder, in denen der Sturm am Freitag gewütet hat, sind für Forstleute und Spaziergänger extrem gefährlich. Gelockert wurde das Fahrverbot auf der Isar.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Vor allem im Osten von Oberbayern hat der Sturm gewaltige Schäden angerichtet. Betroffen ist, wieder einmal, überwiegend die Fichte – in privaten Wäldern genauso wie in den Staatsforsten. Und dabei gibt es ganz unterschiedliche Schadensbilder: Mal sind es einzelne Bäume, die abgeknickt, umgerissen oder entwurzelt wurden, in anderen Wäldern hat es ganze Nester von Bäumen erwischt, wie ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums dem BR-Studio Oberbayern erklärte.

Die Bayerische Forstverwaltung ist dabei, sich einen Überblick über alle Schäden zu verschaffen. Wie viele Festmeter Holz genau zerstört wurden und wie hoch die Schadenssumme ist, steht noch nicht fest.

Äste unter Spannung

Wichtig für alle Spaziergänger oder Schwammerlsucher: Wälder, in denen der Sturm Schäden angerichtet hat, sind extrem gefährlich und sollten auf gar keinen Fall betreten werden. Viele Bäume können noch unter Spannung stehen und plötzlich umfallen. Auch Äste oder angebrochene Stämme können sich noch lösen und einen unvermittelt erschlagen. Zwei schwere Unfälle hat es gestern schon gegeben bei Aufräumarbeiten nach dem Sturm: Bei Mehring (Landkreis Altötting) und bei Marktschellenberg (Landkreis Berchtesgadener Land) ist jeweils ein Waldarbeiter schwer verletzt worden.

70-Jähriger stürzt bei Waldarbeiten in die Tiefe

Der Unfall im Berchtesgadener Land passierte in der Nähe des Untersberg-Eishöhlenwegs. Eine Buche kam im steilen Gelände ins Rutschen, dabei spannte sich ein Stahlseil einer Seilwinde, das den Holzarbeiter am Fuß traf und ihn gegen einen Traktor schleuderte. Danach stürzte der 70-Jährige etwa 80 Meter tief über einen Steilhang in einen Graben ab. Er erlitt Verletzungen am Kopf, am Brustkorb und am Fuß sowie diverse Schürfwunden.

Isar: Fahrverbot ab Bad Tölz gilt weiter

Entspannt hat sich die Situation auf der Isar. Zumindest zwischen dem Sylvensteinspeicher in Lenggries und dem Isarstausee in Bad Tölz ist das Befahr-Verbot aufgehoben worden. Die Wasserführung hat sich laut einer Sprecherin des Landratsamtes Bad Tölz-Wolfratshausen verringert. Gefahrenstellen seien keine mehr bekannt. Im weiteren Verlauf bis München gilt das Fahrverbot aber weiter.