Wasserburg im Landkreis Lindau: Blick auf Boote, dahinter unter anderem die katholische Pfarrkiche St. Georg
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Der Landkreis Lindau und seine Partner bekommen 400.000 Euro vom Bund dafür, dass sie Wasserstoffanwendungen erforschen.

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Landkreis Lindau gewinnt bei Wasserstoff-Regionen-Wettbewerb

Der Landkreis Lindau zählt zu den Gewinnern des Wasserstoff-Regionen-Wettbewerbs HyLand II. Der Kreis bekommt jetzt vom Bund 400.000 Euro, um Anwendungsmöglichkeiten für grünen Wasserstoff im Allgäu und am Bodensee zu suchen, zum Beispiel im Verkehr.

Ausgeschrieben hat den Wettbewerb HyLand II das Bundesverkehrsministerium. Der Landkreis Lindau und seine Partner - die Landkreise Unterallgäu und Ostallgäu, die kreisfreien Städte Memmingen und Kaufbeuren sowie die Stadt Lindau und die Gemeinde Fuchstal - sind eine von 15 Gewinner-Regionen. Sie bekommen damit vom Bund laut Landratsamt Lindau 400.000 Euro, um Anwendungsmöglichkeiten für grünen Wasserstoff in der Region zu finden.

Grüner Wasserstoff für Busse oder Müll-Fahrzeuge

Dem Konzept nach soll der grüne Wasserstoff schwerpunktmäßig im Mobilitätssektor zum Einsatz kommen. Dazu gehören regionale ÖPNV-Busse, Abfallentsorgungsfahrzeuge sowie lokale Speditions- und Logistikunternehmen. Außerdem soll die Umrüstung eines Schiffs auf dem Bodensee vorbereitet werden.

Landrat freut sich über Geld für grüne Wasserstoff-Technologie

Landrat Elmar Stegmann sagte laut der Mitteilung: "Ich freue mich sehr über diese Förderzusage, die es uns ermöglicht, die Wasserstofftechnologie in der Region weiter voranzubringen. Besonders bedanken möchte ich mich dafür bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sowie bei Bundesminister Dr. Gerd Müller, der meiner Bitte gefolgt ist und unsere Bewerbung tatkräftig unterstützt hat."

Der grüne Wasserstoff soll zu den Menschen kommen

Insgesamt 51 Bewerber hatte es dem Landratsamt zufolge deutschlandweit für die Kategorie der „HyExperts“ gegeben, in der der Landkreis Lindau jetzt den Zuschlag erhalten hat. In dieser Wettbewerbsklasse geht es darum, erste bestehende Ansätze in einem umsetzungsorientierten Gesamtkonzept zusammenzuführen und damit die Ausgangslage für eine regionale Wasserstoffwirtschaft zu schaffen. Laut Verkehrsminister Andreas Scheuer, der die Gewinnerregionen verkündete, geht es nun darum, die Technologie raus aus dem Labor und hin zu den Menschen zu bringen.

Das Allgäu eignet sich besonders gut für Wasserstoff-Anwendungen

Zur Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums für den Landkreis Lindau und seine Verbundpartner dürfte nach Ansicht des Landratsamts auch beigetragen haben, dass das Allgäu mit seiner anspruchsvollen Topographie und den harten Wintern für den Einsatz von Brennstoffzellen-Fahrzeugen prädestiniert ist. Die Akkus rein batterieelektrisch betriebener Nutzfahrzeuge kämen unter solchen Bedingungen schnell an ihre Grenzen.

Landrat will Wasserstoff-Busse auf den Straßen ab 2024

Außerdem müssen im Landkreis Lindau die Konzessionen im Busverkehr bis Ende 2023 neu vergeben werden. Landrat Elmar Stegmann strebt jetzt an, dass ein Teil der Busse ab 2024 mit Brennstoffzellen durch das Kreisgebiet fährt, komplett emissionsfrei.

Grüner Wasserstoff soll in möglichst vielen Bereichen eingesetzt werden

Im Gewinnerprojekt "HyAllgäu-Bodensee" des Landkreises Lindau liegt der Fokus darauf, einen diversifizierten Absatzmarkt für grünen Wasserstoff im ländlichen Raum zu etablieren. Für den Landkreis Lindau und seine Partner bietet sich laut Landratsamt die Möglichkeit, von der BioEnergie Allgäu GmbH & Co. KG zeitnah mit grünem Wasserstoff beliefert zu werden, der mittels eines Elektrolyseurs in Kempten emissionsfrei hergestellt wird.

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