Bayerns neue Kultusministerin Anna Stolz will den Lehrerberuf attraktiver machen.
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Bayerns neue Kultusministerin Anna Stolz will den Lehrerberuf attraktiver machen.

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Kultusministerin Stolz: "Lehrerberuf muss attraktiver werden"

Bayerns neue Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) möchte den Lehrkräftemangel bekämpfen und den Beruf attraktiver machen. Im BR-Interview sprach sie sich für weniger Bürokratie und mehr Zeit für pädagogische Arbeit aus.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Die neue bayerische Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) sieht ihre vorrangige Aufgabe darin, den Lehrermangel im Freistaat zu bekämpfen. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk nannte Stolz das Thema Personal "die größte Herausforderung" und sagte: "Starke Kinder brauchen auch starke Lehrkräfte."

Lehrkräfte sollen mehr Zeit für pädagogische Arbeit haben

Stolz verwies auf den Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern, in dem 6.000 neue Lehrerstellen in den nächsten fünf Jahren vereinbart seien. Zudem müsse der Lehrerberuf attraktiver werden, erklärte die Ministerin. Dafür will sie die Rahmenbedingungen verbessern: "Mir ist es wichtig, dass die Lehrkräfte mehr Zeit für die pädagogische Arbeit haben. Ich möchte entbürokratisieren und auch Aufgaben digitalisieren."

Stolz wolle "in der Bildungspolitik Neues wagen, aber auch Bewährtes erhalten." Sie betonte, dass die Schule kein Experimentierfeld sei. Aber Schule und Bildung dürften auch nicht stehen bleiben. Die Ministerin möchte mit der Schulfamilie intensiv ins Gespräch zu kommen. "Da möchte ich eine neue Gesprächskultur etablieren von gegenseitiger Wertschätzung und mit mehr Verständnis füreinander." Dies sei ihr wichtiger als das Thema Digitalisierung, betonte Stolz.

BBLV: Pläne müssen auch umgesetzt werden

Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, hatte erst Ende Oktober auf "viele Baustellen" an den Schulen verwiesen. Neben der Belastung durch Bürokratie nannte sie im BR24-Interview auch die aus ihrer Sicht zu niedrigen Gehälter für Grund- und Mittelschullehrer als Beispiel. Auch werde es immer wichtiger, Demokratie und Werte zu vermitteln. Viele Punkte seien im Koalitionsvertrag "richtig benannt", müssten nun aber umgesetzt werden, so Fleischmann. Was Inklusion angehe, habe sie Stolz als Staatsministerin bereits positiv erlebt.

Stolz hatte im Gespräch mit BR24 auch schon angekündigt, dass sich ab kommendem September Kinder und Jugendliche regelmäßig mit den Werten der Bayerischen Verfassung und des Grundgesetzes beschäftigen sollen. Bis zum Frühsommer will Stolz gemeinsam mit Lehrern, Schulleitern, Schülern und Verbänden ein Konzept erarbeiten.

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