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Joachim Wolbergs

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Korruptionsaffäre: OB Wolbergs diskutiert mit 170 Sympathisanten

Er hat seine Ankündigung wahr gemacht: Der suspendierte Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs hat diese Woche vor 170 Sympathisanten seine Unschuld beteuert. Medien waren dabei aber nicht zugelassen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Der suspendierte Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) hat am Mittwochabend im Saal des Restaurants "Leerer Beutel" in Regensburg mit rund 170 Sympathisanten seine Lage diskutiert. Das erfuhr der Bayerische Rundfunk am Freitag.

Wolbergs will im Prozess Unschuld beweisen

Bei der Veranstaltung beteuerte er erneut, er fühle sich unschuldig und wolle das auch im bevorstehenden Prozess beweisen. Er ergänzte nach den BR-Informationen, dass er weder bestechlich sei noch sich der Vorteilsannahme schuldig gemacht habe. Journalisten waren an dem Abend ausdrücklich nicht erwünscht.

Wolbergs hatte am 3. Mai in einem Kommentar auf der Online-Plattform "Regensburg digital" ein Gesprächsangebot an seine Anhänger gemacht, allerdings ausdrücklich mit dem Hinweis, "dass ein solches Gespräch nicht medienöffentlich sein kann, weil durch die Berichterstattung, auf deren Inhalt ich dann keinen Einfluß hätte, der Vorwurf konstruiert werden kann, ich würde versuchen, vor der Verhandlung öffentlich Stimmung zu machen". 

Wieder mehr in der Öffentlichkeit

Bereits in einer E-Mail an SPD-Mandatsträger hatte Wolbergs am Sonntag vor einer Woche angekündigt, angesichts der ihm zugefügten "Demütigungen" werde er wieder "regelmäßig Parteiveranstaltungen besuchen und sich dort einmischen und zu Wort melden". Erst am Mittwochvormittag hatte das Landgericht Regensburg den Termin für den Beginn der Hauptverhandlung gegen Wolbergs und drei weitere Beschuldigte am 24. September offiziell bekanntgegeben.

Neue Kandidatur als OB

Hintergrund von Wolbergs' Äußerungen dürfte sein, dass er einerseits weiterhin von seiner Unschuld überzeugt ist und deshalb an seinem Anspruch festhält, im März 2020 wieder für das Amt des Oberbürgermeisters von Regensburg zu kandidieren. Parteiintern soll die zweite Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer bereits signalisiert haben, sie erfahre als Vertreterin von Wolbergs sehr viel Zuspruch von den Wählern und sei deshalb bereit, 2020 als Oberbürgermeisterin anzutreten. Bei der CSU ist im Moment unklar, wer als Oberbürgermeister kandidiert.