Ein Schild zeigt den Straßennamen "Papst-Benedikt XVI.-Weg" in Traunstein.
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Ein Schild zeigt den Straßennamen "Papst-Benedikt XVI.-Weg" in Traunstein.

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Kommunen im Kreis Traunstein setzen Benedikt XVI.-Kommission ein

Kann der emeritierte Papst Benedikt XVI. Ehrenbürger von Tittmoning, Surberg und Traunstein bleiben? Mit dieser Frage wird sich letztlich wohl auch eine Kommission befassen, die die drei Kommunen infolge des Missbrauchsgutachtens einsetzen werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Als Reaktion auf das Missbrauchsgutachten der Erzdiözese München und Freising werden die Stadt Traunstein, die Gemeinde Surberg, die Stadt Tittmoning sowie der Landkreis Traunstein eine gemeinsame Kommission einsetzen. Die Inhalte des Gutachtens müssten "sehr ernst genommen werden", heißt es in einem Schreiben aus dem Landratsamt Traunstein vom Freitagabend.

  • Zum Artikel "Missbrauchsgutachten sieht Fehlverhalten Benedikts"

Das Gutachten hatte unter anderem auch den emeritierten Papst Benedikt XVI. belastet, der nach der Veröffentlichung eine Falschaussage zugegeben hat. In Tittmoning, Traunstein und Surberg hatte Benedikt mit seiner Familie gewohnt, in Traunstein ging er auf das Gymnasium und feierte mit seinem Bruder Georg Ratzinger Primiz. Papst Benedikt ist Ehrenbürger der drei Kommunen Tittmoning, Surberg und Traunstein.

Kommission soll vermutlich auch Ehrenbürgerwürde prüfen

Die Kommission wird durch das Landratsamt koordiniert und soll aus fachkundigen Vertretern der drei beteiligten Kommunen bestehen. Sie sollen sich mit dem Thema aus historischer, juristischer und theologischer Sicht befassen. Ziel der Arbeit sei es, die im Gutachten geäußerten Vorwürfe und die damit verbundenen Verantwortlichkeiten "in Hinblick auf die örtliche Erinnerungs- und Würdigungskultur sachlich und fachlich einzuordnen" und gegebenenfalls "entsprechende Handlungsempfehlungen zu erarbeiten". Dabei geht es vermutlich auch um die Überprüfung der Ehrenbürgerwürde. In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Diskussionen darüber, wie man mit der verliehenen Ehrenbürgerwürde umgehen soll.

Protestaktion an der Papst-Benedikt-Büste geplant

Die "Grüne Jugend Traunstein" plant für kommenden Montag eine Aktion an der Papst-Benedikt-Büste vor der Stadtpfarrkirche St. Oswald am Stadtplatz. Die Jung-Politiker wollen kritische Zitate von Benedikt an der Büste anbringen und so zeigen, dass der emeritierte Papst kein Vorbild für die Jugend sein könne. In der Einladung zu dem Protest fordert die Organisation "eine kritische Auseinandersetzung der Stadt mit ihrem Ehrenbürger und dem Träger ihres Traunsteiner Ehrenrings".

Auch in anderen oberbayerischen Orten, unter anderem in Freising, steht Benedikts Ehrenbürgerwürde zur Diskussion.

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