26.07.2021, Bayern, Hammelburg: Pflanzen wachsen vereinzelt auf rissigem Ackerboden.
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Der Würzburger Klimaforscher Heiko Paeth warnt vor dramatischen Folgen des Klimawandels in Unterfranken.

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Klimawandel mit dramatischen Folgen für Unterfranken

Der Klimawandel trifft Unterfranken besonders hart. Das bekräftigt der Würzburger Klimaforscher Heiko Paeth. Mehr Hitzewellen und Tropennächte würden die Gesundheit belasten. Größtes Problem sei aber der Wassermangel.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Seit 1920 sind die Temperaturen im weltweiten Durchschnitt um circa ein Grad angestiegen. Unterfranken sei im gleichen Zeitraum aber um 1,7 Grad Celsius wärmer geworden, erklärt Heiko Paeth, Professor für Klimatologie an der Universität Würzburg, gegenüber BR24. Seit 1990 habe sich die durchschnittliche Temperatur in der Region sogar um 1,1 Grad erhöht. "Die Folgen dieses dramatischen Klimawandels sind nicht zu übersehen“, sagte Paeth. Er hält Mittwochabend einen Vortrag im Steigerwald-Zentrum in Handthal (Lkr. Schweinfurt) über den menschgemachten Klimawandel und seine Folgen für die Region Unterfranken.

Klimawandel belastet Gesundheit und erhöht Sterblichkeit

Die Blüte der Pflanzen beginne immer früher. Somit verlängere sich die belastende Zeit für Allergiker. Darüber hinaus würden Hitzewellen zunehmen. Die Anzahl der Tropennächte steige. Deren Temperatur falle nicht unter 20 Grad. Das belaste die Gesundheit der Menschen und führe zu einer erhöhten Sterblichkeit. Davon betroffen sind vor allem "alte und kranke Menschen sowie nach jüngsten Erkenntnissen wohl auch Säuglinge", so Paeth.

Neues Wassermanagement gefordert

Das größte Problem sieht Paeth im Wassermangel. Die Niederschlagsmengen sinken. Besonders die Landwirtschaft und der Wald leiden darunter. Andererseits komme es immer häufiger auf kleine Flächen bezogen zu starken Regenfällen. Dies führe zu Überschwemmungen. "Wir brauchen ein neues Wassermanagement", forderte Paeth. "Man muss überlegen, wie das Wasser zurückgehalten und gespeichert werden kann.“ Paeth gab zu bedenken, dass besonders die nach 2015 Geborenen von den Folgen des Klimawandels hart betroffen sein werden.

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