BR Fernsehen - natur exclusiv


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natur exclusiv Magie der Moore

Überall in Europa gibt es Moore: in den Ebenen und Hügelländern des Nordens, in den Mittelgebirgen, in und vor den Alpen. Doch kaum ein Moor ist noch intakt. Wertvolle Biotope gehen verloren. Eine 90 Minuten lange Naturdokumentation über Moore in Europa.

Von: Jan Haft

Stand: 11.09.2021

Moor | Bild: nautilusfilm

Kohlendioxid-Speicher

Lediglich ein Prozent der Moore in Mitteleuropa sind noch intakt, wachsen, bilden Torf. In unseren Mooren sind gewaltige Kohlendioxid-Mengen gebunden, doch während Europa zum Wohl des Klimas die Glühbirne verbietet, bauen seine nördlichen Mitgliedstaaten neue Torfkraftwerke. Die gigantischen CO2-Speicher werden weiter trockengelegt - auch in Deutschland. Nirgendwo debattieren Politik und Gesellschaft so leidenschaftlich über die Klimaerwärmung wie in Europa, allen voran die Deutschen. Dabei ist die EU, nach Indonesien, Spitzenreiter bei der Freisetzung klimaschädlicher Treibhausgase aus der Zerstörung von Mooren. Immerhin werden viele abgetorfte Moore wieder vernässt, also "renaturiert". Aber der Heilungsprozess benötigt Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte.

Die verbliebenen Moore sind Natur-Juwelen. Kleine, oft versteckt gelegene und wenig beachtete Urlandschaften mit einer bemerkenswerten Fauna und Flora.

Foto-Impressionen:

Vielfältige Tierwelt

In fünf Jahren Drehzeit gelang eine Kollage teils schaurig düsterer, teils farbenfroher Bilder dieses einzigartigen Lebensraums. Mit neuester Kameratechnik und ausgefeilten Zeitlupen und Zeitraffern wurden einmalige Verhaltensweisen von Tieren und Pflanzen eingefangen. Neben bekannten Tieren wie Wölfen, die durch einen Pinselwald weißer Wollgrasbüschel schnüren oder Kranichen, die im Bruchwald ihre Jungen aufziehen, begegnet der Zuschauer auch Kreaturen, die so surreal aussehen als stammten sie von einem anderen Stern. Nahaufnahmen zeigen grotesk wirkende Libellenlarven, die mit spitz bezahnten Schnappkiefern auf Beute lauern oder Sonnentau-Pflanzen, die, im Zeitraffer gefilmt, ihre glitzernden Fallenblätter entrollen. 

Moore in beeindruckenden Bildern

Der Einsatz hochmoderner Zeitlupenkameras macht den Flug des Hochmoorgelblings zum ästhetischen Hochgenuss. Kran-und Schlittenfahrten bringen Bewegung in urwüchsige Latschenkiefern, lassen den Zuschauer eintauchen in teefarbene Schlenkentümpel. Flugaufnahmen zeigen Moore als urwüchsige Inseln inmitten einer gezähmten Kulturlandschaft.

Sendehinweis

"Magie der Moore" sehen Sie in zwei Teilen:

  • Teil 1: "Das Nebelreich" am Samstag, 04.09.2021 um 16:15 Uhr
  • Teil 2: "Bedrohtes Paradies" am Samstag, 11.09.2021 um 16:15 Uhr

in "natur exclusiv" im BR Fernsehen.


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