Ein wegen Baumfällarbeiten gesperrter Weg
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Eschensterben in Landshut

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Killerpilz tötet Eschen – Baumfällarbeiten im Raum Landshut

Die Esche ist eine der wertvollsten Baumarten in Bayerns Wäldern. Doch ein Pilzbefall bedroht die Bestände in weiten Teilen Europas. Aktuell müssen im Raum Landshut viele Bäume gefällt werden. Dabei war die Esche ein Hoffnungsträger.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Es ist ein Naturdrama, das sich in den Isarauen bei Landshut in diesen Tagen abspielt. Hunderte vermeintlich gesunde Eschen im besten Alter müssen mit Spezialgerät gefällt werden. Erstes Anzeichen des Eschensterbens: Die Baumkrone verliert Blätter und Triebe, erklärt Christian Macher, Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten und zeigt hinauf in die Baumkrone: "Da oben sehen Sie es schon, das ist eine Esche, die ist sehr stark geschädigt. Und die ist eine Gefährdung und muss raus".

Eingeschleppter Pilz setzt Eschen zu

Mit Hilfe des "Menzi Muck", so der Name des speziellen Schreitbaggers, werden die Bäume in dem unwegsamen Gelände von Forstarbeitern gefällt. Verursacher des bereits über weite Teile Europas verbreiteten Eschensterbens ist ein aus Asien eingeschleppter Pilz: Das Falsche Weiße Stengelbecherchen lässt zunächst Blätter und Baumtriebe absterben. Danach gesellen sich weitere Pilzschädlinge dazu, erklärt der Revierleiter vor dem riesigen Wurzelstock einer umgestürzten Esche: "In Folge kommt dann oftmals ein weiterer Schwächeparasit dazu, in diesem Fall der Hallimasch. Der befällt dann den unteren Stammteil und insbesondere die Wurzeln. Und wie man hier jetzt sehr schön sieht, faulen innerhalb kurzer Zeit sämtliche Wurzeln ab. Und der Baum verliert dann an Standkraft und fällt bei den kleinsten Windbewegungen dann gegebenenfalls schon um."

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Mit der Hilfe eines Baggers werden die Eschen gefällt

Der Farnbacher Vasen in den Isarauen ist eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Landshuter. Vielen Menschen blutet das Herz, weil die mächtigsten Bäume hier jetzt gefällt werden müssen. Doch das, so die Experten, ist alternativlos, sagt Isa Garnreiter vom Umweltamt der Stadt Landshut: "Wir haben hier einfach das sehr, sehr große Naherholungsgebiet mit verschiedensten Nutzungen Radfahrern, Joggern, Spaziergängern. Da muss einfach die Sicherheit passen und gewährleistet werden. Ein Teil der hier gefällten Bäume wird Brennholz. Die schönsten Stämme aber bekommen ein zweites Leben. Denn Eschenholz ist auch in der Möbelherstellung begehrt."

Die Esche war ein Hoffnungsträger

80 bis 90 Prozent der Eschen sind im großen Farnbacher Vasen bei Landshut schon von dem Pilz befallen. Das Fällen der Baumriesen hinterlässt im Auwald große Lücken. Viel schlimmer noch: Die Esche galt eigentlich als einer der wichtigsten Zukunftsbäume für Bayerns Wälder, erklärt Revierleiter Christian Macher: "Das war eine Baumart, mit der wir gerechnet haben. Die Esche ist eine Baumart, die aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit in Sachen Klima und Böden eigentliche die optimale Baumart gewesen wäre, für den eventuell anstehenden Klimawandel. Und die fällt jetzt leider Gottes aufgrund dieser Problematik mit dem Eschentriebsterben jetzt als Rettungsbaumart aus." Als Ersatz für die abgestorbenen Eschen sollen hier unter anderem Flatterulmen gepflanzt werden. Bis die groß sind, wird es Jahrzehnte dauern.

Die Esche ist eine der wertvollsten Baumarten in Bayerns Wäldern. Doch ein Pilzbefall bedroht die Bestände in weiten Teilen Europas. Aktuell müssen im Raum Landshut viele Bäume gefällt werden. Dabei war die Esche ein Hoffnungsträger.
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Die Esche ist eine der wertvollsten Baumarten in Bayerns Wäldern.

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