Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, spricht bei einer Pressekonferenz am 7.3.22..
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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)

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Lauterbach besorgt wegen steigender Corona-Zahlen

Bundesgesundheitsminister Lauterbach ist besorgt über die wieder steigenden Corona-Zahlen. Die noch ansteckendere Omikronvariante BA.2 sei "keine Kleinigkeit". Zuversichtlich ist der Minister aber, was die Neufassung der Corona-Regeln angeht.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigt sich besorgt über die wieder steigenden Corona-Zahlen. Es werde sich weiter bemerkbar machen, dass die Omikronvariante BA.2 noch ansteckender sei als die ursprüngliche Omikronvariante, sagte der SPD-Politiker. "Das ist keine Kleinigkeit, der Unterschied wird sich bemerkbar machen", sagte der Minister. "Dazu kommt, dass die Bürger mit der Zeit etwas unvorsichtiger werden."

Nach längerem Rückgang stieg die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz den fünften Tag in Folge. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts gab es gut 1.259 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.

Auch in Bayern wieder mehr Corona-Neuinfektionen

Auch in Bayern ist die Corona-Inzidenz mit etwas mehr als 20.600 nachgewiesenen Neuinfektionen innerhalb eines Tages wieder gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das Robert Koch-Institut an diesem Montagmorgen mit rund 1.542 an, nach gut 1.507 am Sonntag und 1.696 am Montag vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich im Freistaat um vier auf insgesamt 21.582.

Der Landkreis mit der bayernweit höchsten Inzidenz ist Garmisch-Partenkirchen mit gut 2.981. Das ist zugleich der bundesweit höchste Wert unter den kreisfreien Städten und Landkreisen.

Die Aussagekraft der Daten gilt weiter als begrenzt. Experten gehen davon aus, dass viele Fälle nicht in den RKI-Daten erfasst werden. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürften zunehmend Menschen ihre Infektion nicht mehr mit einem PCR-Test bestätigen lassen. In solchen Fällen fließt die Infektion nicht in die offizielle Statistik ein.

Auf den Intensivstationen im Freistaat lagen am Montag (Stand: 7.05 Uhr) 368 Corona-Patienten. 158 von ihnen mussten invasiv beatmet werden.

Lauterbach zu Infektionsschutzgesetz: "In der Nähe einer Einigung"

Zuversichtlich zeigte sich Lauterbach, dass die Verhandlungen in der Ampelkoalition über die künftigen Corona-Auflagen rechtzeitig abgeschlossen werden und ein geändertes Infektionsschutzgesetz bis zum Auslaufen der bisherigen Corona-Maßnahmen fertig wird. Die geplante Neuregelung sei aus seiner Sicht "in der Nähe einer Einigung", sagte Lauterbach am Montag. "Wir müssen handlungsfähig bleiben, und so wird das Gesetz auch ausfallen."

Ob ein entsprechender Gesetzentwurf an diesem Mittwoch im Bundeskabinett beraten wird, sei noch offen. In der Ampel dringt vor allem die FDP darauf, dass der verabredete Wegfall vieler Corona-Beschränkungen zum 20. März möglichst umfassend ausfällt.

Die bisherigen Corona-Maßnahmen laufen mit dem derzeit gültigen Infektionsschutzgesetz am 19. März aus. Bund und Länder streben allerdings an, darüber hinaus die Möglichkeit für bestimmte Basis-Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsgebot zu erhalten. Zudem soll es die Möglichkeit für zusätzliche Maßnahmen in Corona-Hotspots geben. Dafür muss das Infektionsschutzgesetz geändert werden.

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