Sie ist wieder da - doch ihr Läuten erklingt vorerst noch nicht: Die sieben Tonnen schwere Jubiläumsglocke des Alten Peter in der historischen Altstadt Münchens ist in den Kirchturm zurückgekehrt. Die Glocke war Anfang April abtransportiert worden, weil sie einen Riss hatte und repariert werden sollte.
Starkes Gewitter
Mithilfe eines Autokrans wurde sie trotz starken Gewitters am späten Dienstagabend wie geplant in die Höhe gezogen und durch eine geöffnete Dachfläche in den nördlichen Turmschaft hinabgesenkt. An ihren angestammten Platz im Glockenstuhl soll sie dann in einigen Tagen kommen.
Einsatz zum Festtag des heiligen Petrus
Nach Angaben des Erzbistums München und Freising wird sie voraussichtlich am Freitag, 29. Juni, erstmals wieder geläutet. Dann feiert die Gemeinde das sogenannte Patrozinium, den Festtag des heiligen Petrus, dem die Stadtpfarrkirche geweiht ist.
Glocke erwärmt, Riss geschlossen, Schweißnaht kontrolliert
Der Petersturm zählt zu den beliebtesten Aussichtspunkten der Stadt. Die Reparatur sei reibungslos verlaufen, hatte Architekt Andreas Hlawaczek im Vorfeld erklärt. Experten hatten zunächst die Zusammensetzung der Legierung der Glocke ermittelt, um den Riss mit dem gleichen Material zuschweißen zu können.
Dann wurde die Glocke erwärmt, der Riss geschlossen und die Schweißnaht nach dem Abkühlen kontrolliert. Wer genau hinschaue, könne die Naht auf der Oberfläche erkennen. "Das ist aber kein Makel", betonte Hlawaczek.
Eine der größten und tontiefsten Glocken in Bayern
Die Jubiläumsglocke in Münchens ältester katholischer Pfarrkirche St. Peter ist mit rund 2,20 Meter Durchmesser und etwa zwei Metern Höhe eine der größten und tontiefsten in Bayern. Seit Mai 2014 war sie verstummt: Vermutlich durch Materialermüdung war ein Riss im Bereich der Anschlagstelle entstanden.
Auch die "Zwölferin" ist zurück
Das Geläut von St. Peter besteht aus acht Glocken, darunter vier historische. Auch eine von diesen, die "Zwölferin" von 1382 mit einem Gewicht von etwa 650 Kilo, hatte zur Instandsetzung den Turm verlassen und wurde nun wieder dorthin zurück transportiert.
Die Sanierung kostet nach Angaben des Erzbistums rund 455.400 Euro; davon trägt die Pfarrei 90 Prozent, das Erzbischöfliche Ordinariat die restlichen zehn Prozent.