Bildrechte: pa/dpa; Bildagentur-online/Schoening

Bleistift auf Impfpass über Eintrag "Poliomyelitis"

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Immer noch Erstklässler in Bayern ohne Impfschutz gegen Polio

In Bayern sind nicht alle Erstklässler ausreichend vor Kinderlähmung geschützt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hatten zum Start des Schuljahres 2015/2016 4,4 Prozent der Erstklässler keine Polioimpfung.

Deutschland gelte zwar seit mehr als 25 Jahren als Polio-frei, "aber solange Polioviren auf dieser Welt weiter auftreten, ist die Ansteckungsgefahr noch nicht gebannt", warnt Ministerin Melanie Huml (CSU). Sie rät deshalb jedem zu einem vollständigen Impfschutz.

"Nach der Grundimmunisierung bei Säuglingen ist für einen vollständigen Impfschutz eine Auffrischimpfung im Alter von 9 bis 17 Jahren notwendig", erläutert die Ministerin. Falls diese nicht erfolgt oder die Grundimmunisierung noch nicht vollständig sei, gebe es die Möglichkeit der Nachholimpfungen – auch für Erwachsene.

Polio kann tödlich enden

Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit waren zum Schuljahr 2015/2016 95,6 Prozent der Einschulungskinder gegen Kinderlähmung geimpft. Bei den Sechstklässlern waren es 95 Prozent.

Laut Weltgesundheitsorganisation ist Polio nach wie vor in Pakistan, Afghanistan und Nigeria weit verbreitet. Als Risikogebiete gelten nach Angaben des Robert-Koch-Instituts grundsätzlich alle Regionen, in denen in den vergangenen zwölf Monaten Poliofälle bekannt wurden. 

Kinderlähmung (Poliomyelitis) ist eine sehr ansteckende Viruserkrankung, die zu dauerhaften Lähmungen führen kann, in schweren Fällen zum Tod.