Joshua, Lucas und Jannik (von links) vom Bienenzuchtverein Sulzbach-Rosenberg
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Die Bayerischen Imker-Meister Joshua, Lucas und Jannik vom Bienenzuchtverein Sulzbach-Rosenberg wollen deutsche Meister im Jungimkern werden.

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Junge Imker: Sulzbach-Rosenberger wollen deutsche Meister werden

Imkern ist kein gewöhnliches Hobby für Jugendliche, dabei liegt die Arbeit mit Bienen voll im Trend. Drei junge Imker aus Sulzbach-Rosenberg wollen am Wochenende die deutsche Meisterschaft in die Oberpfalz holen. Bayerische Meister sind sie bereits.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Ihre Altersgenossen spielen Fußball in ihrer Freizeit oder Basketball. Jannik Bohmann (16), Lucas Prütting und Joshua Pfadenhauer (beide 12) verbringen die Freizeit bei ihren Bienen und tun damit gleichzeitig etwas Gutes für Flora und Fauna. Die drei sind begeisterte Jungimker beim Bienenzuchtverein Sulzbach-Rosenberg e.V. Am Wochenende treten sie als bayerische Meister bei der deutschen Meisterschaft der Jungimker in Rostock an. Dann ist ihr Wissen gefragt über Pflanzenkunde, wie man Bienen artgerecht hält, welche Gerätschaften es gibt. Sie müssen Bienenvölker beurteilen und umlarven. Unter dieser Millimeterarbeit versteht man das Vermehren von Bienenköniginnen, um neue Völker aufzubauen.

Es braucht ein gutes Auge und eine ruhige Hand

Der Kreisvorsitzende des Landesverbandes Bayerischer Imker, Andreas Royer, gibt den Jungs letzte Tipps. Gerade das Umlarven ist schwierig, ein gutes Auge und eine ruhige Hand sind gefragt, um die wenige Tage alten Larven in größere Waben umzusiedeln. Damit aus ihnen Königinnen werden, keine Arbeiterinnen.

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Immer mehr Menschen finden Gefallen am Imkern

Imkern liegt im Trend. Das bestätigen sowohl der Landesverband Bayerischer Imker als auch der Verband Bayerischer Bienenzüchter. Grundlage für den Trend war das Wahlfach Imkern, das es seit einigen Jahren an inzwischen 164 Schulen in Bayern gibt, von der Grundschule bis zum Gymnasium. Es hat vor allem bei Kindern und Jugendlichen Interesse geweckt. Alexander Hirschmann-Titz vom Landesverband Bayerischer Imker sieht auch im Volksbegehren "Rettet die Bienen" aus dem Jahr 2019 einen weiteren Schwung für den Trend. Rund 200 Hobbyimker seien allein in Sulzbach-Rosenberg in den vergangenen zehn Jahren ausgebildet worden. Beim Verband Bayerischer Bienenzüchter stieg die Mitgliederzahl seit dem Jahr 2011 um 60 Prozent an. Ebenso die Zahl der Bienenvölker. Sie hat um 48 Prozent zugenommen in den vergangenen elf Jahren, bilanziert Vorsitzender Franz Vollmaier.

Ausbildung zum Imker dauert ein Jahr

Während Jannik, Lucas und Joshua in einer Hütte umlarven, geht es draußen an einem Bienenstock weiter mit dem Probe-Imkerkurs. Rund 20 bis 25 Probeimker beginnen pro Jahr in Sulzbach-Rosenberg ihr neues Hobby. Nur sehr wenige springen wieder ab. Ein Jahr lang dauert die Ausbildung. Dann dürfen sie ihren Bienenstock mit nach Hause nehmen. Gabriele Heindl aus Amberg zum Beispiel ist eine der vielen Frauen, die das Imkern für sich entdeckt hat. Sie habe einen großen Garten zu Hause und möchte, dass die Bäume bestäubt werden, sagt sie. Darüber habe man sich früher gar keine Gedanken gemacht. Das Imkern sei für sie entspannend, es entschleunige und man könne etwas Gutes für die Natur tun, findet sie.

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Lucas (links), Joshua (Mitte) und Jannik (rechts) probieren verschiedene Honigsorten

"Das Schönste ist, zu sehen, wie die jungen Königinnen schlüpfen"

Jannik, Lucas und Joshua haben inzwischen gute Larven in größere Waben gebracht. 16 Tage dauert es, bis eine Königin daraus wird. "Das ist mit das Schönste an der Imkerei, zu sehen, wie die jungen Königinnen dann schlüpfen", sagt der 16-jährige Jannik begeistert. Und widmet sich mit seinen Teamkollegen der nächsten Übungsaufgabe, dem Honigschlecken. Raps? Lavendel? Oder doch Kreuzkümmel oder Sonnenblume? Welche Sorten Honig es genau sind, müssen sie auch bei der deutschen Meisterschaft in Rostock schmecken.

Fürs Imkern benötigt man Zeit

Imkern ist zeitintensiv. Doch jeder kann probeimkern, sich ausbilden lassen und sich dann Bienenvölker in den Garten stellen. Sogar in einer Wohnsiedlung sind Bienenstöcke erlaubt, solange es von der Fläche her verträglich ist. 

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