Auf der Hinfahrt hat am Mittwochvormittag noch alles geklappt. Wie geplant dauerte die Fahrt von Bamberg nach Erfurt nur 45 Minuten für 120 Kilometer. Doch auf der Rückfahrt gab es bereits erste Probleme: Die Bremsen waren heiß gelaufen, Sensoren stoppten den Zug unplanmäßig. Und so hatte der erste ICE auf der neuen Strecke bereits eine 30-minütige Verspätung. Kein Problem aus Sicht der Bahn: "Jede Störung hilft uns heute, um morgen einen stabilen Fahrplanbetrieb zu fahren."
In vier Stunden von München nach Berlin
Die gesamte Strecke ist rund 500 Kilometer lang und soll mit dem Fahrplanwechsel im Dezember offiziell eröffnet werden. Die Fahrtzeit zwischen München und Berlin soll dann auf unter vier Stunden gedrückt werden – zwei weniger als bisher. Das Verkehrsprojekt "Deutsche Einheit Nr. 8" ist Europas größte Bahnbaustelle. Zudem ist der Ausbau der ICE-Strecke von Nürnberg nach Berlin mit Kosten von rund zehn Milliarden Euro wohl auch eine der teuersten.