Auf einem Smartphone ist die App des Vereins "Region der Lebensretter" zu sehen
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Die App des Vereins "Region der Lebensretter" zeigt den ehrenamtlichen Ersthelfern an, wenn es in ihrer Nähe einen medizinischen Notfall gibt.

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Helfen in der Freizeit: Das Allgäu ist "Region der Lebensretter"

Spätestens fünf Minuten, nachdem ein Notruf eingegangen ist, sollen die Ersthelfer beim Patienten sein. Mit einem speziellen System gelingt das den Mitgliedern des Vereins "Region der Lebensretter" oft. Seit heute ist das Allgäu Mitglied im Verein.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

In medizinischen Notfällen schnell und kompetent Hilfe leisten – das ist das Ziel des Vereins "Region der Lebensretter". Heute ist die Integrierte Leitstelle Allgäu in Kempten als erste bayerische Einrichtung dem Verein beigetreten, sie unterstützt jetzt dessen Notruf-System. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die Schirmherrschaft für das Projekt in Kempten übernommen.

Ehrenamtliche mit Medizinwissen helfen auch in ihrer Freizeit

Ziel der "Region der Lebensretter" ist es, Menschen, die sich mit Wiederbelebung auskennen, aber nicht Bestandteil der Alarmierungskette sind - also etwa Ärztinnen, Pflegepersonal oder Rettungsdienstmitarbeiter, die nicht im Dienst sind - besser mit den Einsatzkräften zu vernetzen. Über ein App-basiertes System können die Rettungsleitstellen registrierte Ersthelfer über Smartphone in der unmittelbaren Nähe des Notfalls orten und alarmieren.

Wie der Projektverantwortliche auf BR-Anfrage mitteilte, sind schon fast 300 Ehrenamtliche als Helfer registriert, rund 150 warten noch auf die Verifizierung. Und weitere sollen schon bald dazukommen. Der Großteil der Helfenden komme aus dem Rettungsdienst bzw. arbeite in den regionalen Kliniken.

Herzdruckmassage oder Beatmung bis der Rettungswagen kommt

Binnen drei bis fünf Minuten sollen die Helfer vor Ort sein, so die Vorgabe. Nur dann hätten die Patienten bei einem Herz-Kreislaufstillstand eine reelle Chance zu überleben, heißt es auf der Webseite des Vereins. Die ehrenamtlichen Lebensretter sollen die Patienten mit Herzdruckmassage, Beatmung oder Defibrillation am Leben halten oder sogar reanimieren bis Notarzt und Rettungswagen eintreffen.

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Fachpersonal ist leicht zu motivieren für Ehrenamt

Die Koordination übernimmt die jeweilige Leitstelle, dort sind die Kontakte der Helfenden hinterlegt. Laut dem Projektverantwortlichen ist es auch bislang nicht schwergefallen, die medizinischen Fachkräfte für das Ehrenamt zu motivieren – die Überlastung des Gesundheitssystems sei für die Menschen kein Hindernis, um sich als Helfer registrieren zu lassen. Weil für sie schlicht die Möglichkeit zähle, dadurch ein Leben zu retten.

Rettungszweckverband Donau-Iller will "Region der Lebensretter" werden

Entwickelt wurde die Idee zur Initiative "Region der Lebensretter" in Freiburg, mittlerweile haben sich etliche Verbände vor allem in Baden-Württemberg angeschlossen und unterstützen das Vorhaben. Auch der Rettungszweckverband Donau-Iller will den Verein baldmöglichst unterstützen.

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