Zu sehen ist das Logo der Hotelkette Motel One.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Sina Schuldt

Betroffen sind wohl auch sogenannte Notfalllisten, die die Namen der Gäste, das Datum ihres Check-ins und die Zimmernummern enthalten.

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Hacker-Angriff: Motel-One-Kundendaten im Darknet veröffentlicht

Hacker haben der Münchner Hotelkette Motel One Kundendaten geklaut und diese im Darknet veröffentlicht. Betroffen sind Adress- und Rechnungsdaten sowie vereinzelt auch Kreditkarteninformationen. Die Daten sind seit Mittwoch online.

Über dieses Thema berichtet: Zeit für Bayern am .

Bei der Hotelkette Motel One haben Hacker in großem Stil Daten mit privaten Informationen von Gästen geklaut und im Darknet veröffentlicht. Eine Sprecherin des Unternehmens mit Hauptsitz in München erklärte: "Nach vorläufigen Erkenntnissen betreffen die gestohlenen Daten im Volumen von sechs Terabyte insbesondere Adress- und Rechnungsdaten von Kunden und nur sehr vereinzelt Kreditkarteninformationen unserer Hotelgäste."

Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, die Daten seien bereits am Mittwoch im Darknet publiziert worden. Betroffen waren der Zeitung zufolge auch sogenannte Notfalllisten. Sie enthielten die Namen der Gäste, das Datum ihres Check-ins und die Zimmernummern, teilte Motel One mit. Mit diesen Informationen könnten Gäste beispielsweise auch bei Systemstörungen einchecken.

Motel One: Betroffene persönlich informiert

Die Hotelkette Motel One hatte bereits am 30. September auf der Plattform X, ehemals Twitter, von dem Hackerangriff berichtet. Das Unternehmen stellte nach eigenen Angaben Strafanzeige und informierte auch die Datenschutz-Behörden. Zudem habe man unverzüglich sichergestellt, dass keine weiteren personenbezogenen Daten erlangt werden könnten. Betroffene Kreditkartenhalter seien persönlich informiert worden.

Hackerangriff zeuge von "hoher krimineller Energie"

Motel One verwies auf umfassende, marktübliche Sicherheitsstandards. Dass der Angriff dennoch erfolgreich gewesen sei, zeige die hohe kriminelle Energie der Hacker. Gäste müssten sich keine Sorgen um ihre Sicherheit machen, sagte eine Sprecherin. Motel One arbeite eng mit erfahrenen Experten für Informations- und IT-Sicherheit und den zuständigen Behörden zusammen.

Der Gründer und Mitinhaber von Motel One, Dieter Müller, appellierte an die Bundesregierung: "Ich denke, dass neben den Unternehmen selbst der Staat gefordert ist, die Hoheit zurückzugewinnen und die Cyber-Abwehr erheblich aufzurüsten." Müller wurde womöglich selbst Opfer des Datenklaus. "Da Dieter Müller gerne bei Motel One übernachtet, kann das zutreffen", sagte die Sprecherin.

Motel One betreibt nach eigenen Angaben derzeit 90 Hotels in 13 Ländern in Europa und den USA.

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